Leichenüberführung eskaliert – brutaler Streit zwischen Bestattern

Im römischen Stadtteil Appio ist es zu einem handfesten Streit zwischen zwei Bestattern gekommen. Wie italienische Medien unter Berufung auf die Zeitung Il Messaggero berichten, gerieten ein 63-jähriger und ein 45-jähriger Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens aneinander, weil beide den Auftrag übernehmen wollten, einen Sarg aus Bern nach Neapel zu überführen. Der zweite Sarg, der aus Paris stammte, war für eine Beisetzung in Ancona bestimmt.
Verletzung durch Spachtel
Dem Bericht zufolge war einer der Särge beim Transport beschädigt worden. Der ältere der beiden Bestatter versuchte, den Schaden mit Spachtelmasse zu beheben. In der Folge eskalierte der Streit: Der jüngere Mann soll seinem Kollegen mehrere Ohrfeigen verpasst haben, woraufhin dieser mit dem Spachtel zuschlug und seinem Kontrahenten eine tiefe Schnittwunde im Gesicht zufügte. Die Verletzung musste im Krankenhaus genäht werden.
Polizei sichert Tatort
Beim Eintreffen der Polizei saß der Verletzte blutend neben dem Lieferwagen, der ältere Bestatter hielt das Tatwerkzeug noch in der Hand. Die Beamten beschlagnahmten den Spachtel und brachten den 63-Jährigen auf die Polizeiwache. Gegen ihn wurde eine Anzeige wegen schwerer Körperverletzung erstattet.
Reaktion des Unternehmens
Das Bestattungsunternehmen kündigte laut der Zeitung Stato Quotidiano interne Konsequenzen an. Die Angehörigen der Verstorbenen zeigten sich angesichts der Vorfälle schockiert. In Italien steht die Branche aufgrund hoher Arbeitsbelastung und starker Konkurrenz zunehmend unter Druck. Ob der Vorfall arbeitsrechtliche oder strafrechtliche Folgen für die Beteiligten hat, ist Gegenstand laufender Ermittlungen.
(VOL.AT)