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Lebensrettung aus der Luft: Rehkitze mit Drohnen vor Mähtod bewahrt

Die Drohnen sind ein einfacher Weg, die Rehkitze vor ihrem sicheren Tod zu schützen.
Die Drohnen sind ein einfacher Weg, die Rehkitze vor ihrem sicheren Tod zu schützen. ©Vorarlberger Jägerschaft (JV), Tiroler Jägerverband (TJV)
Aktuell ist Hochzeit für das sogenannte Setzen von Rehkitzen, also das Abliefern der Rehkitze in einer Wiese oder im Wald, um sie zu verstecken und zu schützen. Allerdings gibt es dabei eine Gefahr, die die Muttertiere nicht abhalten können: Landmaschinen. Deshalb werden oftmals Drohnen eingesetzt, um die Rehkitze in den Wiesen zu finden und vor dem Tod zu bewahren.

In dieser Woche hat allein die Jagdgesellschaft Hard bereits drei Rehkitze gerettet - mithilfe von Drohnen.

25.000 Rehkitze sterben pro Jahr in Österreich durch Mähwerke

Das Setzen der Rehkitze passiert vor allem im Mai und Juni. Durch ihr gepunktetes Fell und ihren Instinkt, sich im hohen Gras zu ducken, werden sie dabei fast unsichtbar für Fressfeinde - allerdings auch für Landwirte mit Mähwerken. Die erste Mahd, also das Mähen von Wiesen, findet dabei im selben Zeitraum statt, weshalb viele Rehkitze den Mähwerken zum Opfer fallen - laut Schätzungen jedes Jahr bis zu 25.000 Rehkitze. Hilfe kommt dabei von oben: Durch den Einsatz von Drohnen können viele Rehkitze vor ihrem sicheren Tod gerettet werden.

©Tiroler Jägerverband (TJV)

Eine zuverlässige Methode

Die bereits seit einigen Jahren erprobte Methode gilt als effizient und sehr erfolgreich: Dank Drohnen mit Wärmebildkameras können Wiesen schnell und zuverlässig abgesucht werden, bevor sie gemäht werden. Zumindest in der Theorie - oft fällt es Jägern und Landwirten aber schwer, Drohnenpiloten für die Rehkitzrettung zu finden.

©Vorarlberger Jägerschaft (JV)

Drohnenpiloten einfach finden

Der Tiroler Jägerverband hat dafür eine Lösung geschaffen, um die Kommunikation zu erleichtern: die Plattform "Rehkitzrettung  – gemeinsam gegen den Mähtod", der sich auch die Vorarlberger Jägerschaft angeschlossen hat. Auf der Plattform können sich Drohnenpiloten registrieren, aber vor allem können sie von Landwirten und Jägern gefunden werden. Auf einer Karte werden hier übersichtlich die in der Umgebung verfügbaren Drohnenpiloten samt Kontaktdaten angezeigt. Außerdem finden sich Informationen zu Einsatzgebiet, Preis (viele Piloten arbeiten auch ehrenamtlich) und Verfügbarkeit.

©Vorarlberger Jägerschaft (JV)

So funktionieren die Wärmebilddrohnen

Die Drohnen verfügen über eine Echtbild- und eine Wärmebildkamera. Letztere misst und visualisiert die Temperaturen am Boden, wodurch deutlich wärmere Objekte erkannt werden können - so auch die versteckten Rehkitze.

©Vorarlberger Jägerschaft (JV)
©Vorarlberger Jägerschaft (JV)

Besonders gut funktioniert das am frühen Morgen, wenn der Boden noch kühl und nicht von der Sonne aufgewärmt ist. Die Wiesen bzw. Felder werden dann nach einem Raster abgeflogen - manuell gesteuert oder nach einer zuvor programmierten Route.

Drei Rehkitze von der Jagdgesellschaft Hard gerettet

In dieser Woche hat allein die Jagdgesellschaft Hard bereits drei Rehkitze gerettet, nachdem Landwirte sie gebeten hatten, ihre Wiesen mit Drohnen zu kontrollieren. Die Drohnenflüge der Jagdgesellschaft Hard werden kostenlos von den Jägern durchgeführt.

Förderung durch die Vorarlberger Jägerschaft

Die Vorarlberger Jägerschaft fördert Maßnahmen zur Rettung der Rehkitze. So werden etwa Einsätze von Drohnenpiloten, die auf der Plattform registriert sind, gefördert. Die Höhe des Zuschusses richtet sich nach der Anzahl Einsätze bzw. der abgeflogenen Fläche pro Einsatz. Gefördert werden Einsätze in drei Kategorien: „klein“ (<10 ha) mit € 40, „mittel“ (10-20 ha) mit € 70 und „groß“ (ab 20 ha) mit € 120 je Einsatz.

Neben Drohneneinsätzen wird auch der Kauf von Vergrämungsgeräten gefördert. Diese Geräte sollen mit akustischen und optischen Signalen zur allgemeinen Wildvergrämung, also zum Fernhalten von Wildtieren in einem bestimmten Bereich, beitragen. Die Anschaffung von 50 Geräten wird mit jeweils € 50 gefördert. Damit sie möglichst homogen über Vorarlberg verteilt werden können, können pro Betrieb bzw. pro Jagdgebiet maximal vier Geräte bestellt vom zuständigen Jagdschutzorgan bzw. Pächter bestellt werden.

(VOL.AT)

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