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Ein Euro für den Hundenapf – "Das ist eine Frechheit"

Ist die Servicepauschale für Hundewasser gerechtfertigt?
Ist die Servicepauschale für Hundewasser gerechtfertigt? ©Stiplovsek/DALL.E (mit KI generiert)
Ein Social Media-Post über eine Hunde-Gebühr in einem Hörbranzer Restaurant sorgt für Gesprächsstoff. Ein Euro für einen Napf Wasser – ist das ernst gemeint?

Ein Social Media-Post über eine verrechnete Gebühr für eine Wasserschale für einen Hund in einem Hörbranzer Gasthaus hat eine lebhafte Diskussion ausgelöst. Der Vorwurf: Selbst der Hund müsse zahlen. VOL.AT hat nachgefragt, und geklärt, ob für Hunde in Vorarlberger Wirtshäusern künftig bezahlt werden muss.

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"Eine Frechheit"

"Das ist doch eine Frechheit", schreibt ein aufgebrachter Gast in seinem Posting. "Fast 100  Euro eingenommen und man muss noch einen Euro draufzahlen, damit der Hund Wasser trinken kann." Die abschließende Bewertung: "Für mich ist das Gasthaus nichts – unfreundliches Gasthaus, werde ich erst recht nicht besuchen und auch nicht weiterempfehlen."

Gastronomie-Obmann Stefan Köb: "Zum ersten Mal gehört"

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Stefan Köb. ©VOL.AT/Emilia Waanders

Auch Stefan Köb, Sprecher der Vorarlberger Gastronomie, ordnet den Vorfall ein: "Viele Restaurants verlangen mittlerweile eine kleine Servicepauschale für Leitungswasser – nicht, weil das Wasser so teuer ist, sondern wegen des Aufwands." Das Glas muss gespült, der Service erbracht werden – das gleiche gelte im Prinzip für Hundenäpfe.

"Beim Hund habe ich das jetzt zum ersten Mal gehört", gibt Köb zu. Dennoch könne er sich vorstellen, dass ein Restaurant mit starkem Hundeaufkommen irgendwann eine Pauschale verrechnet: "Wenn 50 Gäste pro Tag für den Hund Wasser verlangen, ist das ein organisatorischer und wirtschaftlicher Aufwand."

Aber: Es sei eine Frage des Stils und der Kommunikation. "Wenn man so etwas verrechnet, muss man es vorab natürlich ansprechen." Hundebesitzer, die mit einer Servicepauschale nicht einverstanden sind, sollen sich zukünftig in Gasthäuser begeben, die Gratis-Wasser anbieten.

Das sagt das betroffene Gasthaus zum Vorwurf

Auf Nachfrage von VOL.AT meldet sich das angesprochene Gasthaus Bad Diezlings zu Wort: Die Gebühr sei kein Standard, sondern ein technischer Fehler gewesen. "Unsere neue Mitarbeiterin hat versehentlich bei der Buchung einen Euro hinterlegt – rein, damit die Hundenäpfe nicht vergessen werden. Sie hat es aber dem Gast nicht verrechnet." Offenbar habe der aufgewühlte Gast die Rechnung gepostet – obwohl laut Gasthaus alles geklärt gewesen sei und der eine Euro nicht bezahlt werden musste. "Bei uns zahlen Hunde natürlich nicht für Wasser", betont das Bad Diezlings, im Gegenteil seien Hunde jederzeit willkommen.

Das Gasthaus Bad Diezlings. ©Stiplovsek

Der Aufreger rund um den Hundenapf in Hörbranz war demnach offenbar ein Missverständnis. Der empörte Gast wollte sich trotz Nachfrage gegenüber VOL.AT nicht mehr zum Vorfall äußern.

(VOL.AT)

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