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Hat Österreich zu viele Urlaubstage? Ein Vergleich mit der Schweiz und Liechtenstein

Anzahl der Feiertage sorgt oft für Diskussionen
Anzahl der Feiertage sorgt oft für Diskussionen ©Canva
Österreich hat im Vergleich zu seinen Nachbarn eine hohe Anzahl an Feiertagen und Urlaubstagen. Doch wie steht das Land im internationalen Vergleich da?

In Österreich, der Schweiz und Liechtenstein gibt es unterschiedliche Regelungen für Feiertage und gesetzliche Urlaubstage. Während die Anzahl der Feiertage und der Urlaubstage in diesen Ländern variiert, stellt sich die Frage, ob Österreich mit seinen zahlreichen freien Tagen tatsächlich im Vergleich zu seinen Nachbarländern zu großzügig ist.

Feiertage im Vergleich

In Vorarlberg sind insgesamt 13 gesetzliche Feiertage vorgesehen. Diese beinhalten sowohl religiöse als auch nationale Feier- und Gedenktage, wie den Staatsfeiertag am 1. Mai oder den Nationalfeiertag am 26. Oktober. In der Schweiz ist die Anzahl der Feiertage je nach Kanton sehr unterschiedlich. Im benachbarten Kanton St. Gallen gibt es lediglich neun gesetzliche Feiertage.

Liechtenstein hat, wie Österreich, insgesamt 13 gesetzliche Feiertage. Zusätzlich gibt es zwei weitere Feiertage, die aufgrund von Gesamtarbeitsverträgen einzelner Berufsgruppen als bezahlte Feiertage gelten können. Darüber hinaus gibt es fünf Feiertage, die landeseinheitlich als Bankfeiertage für Bankangestellte gelten. Die Anzahl der Feiertage variiert also je nach Beruf zwischen 13 und 20.

Urlaubstage im Vergleich

Neben den Feiertagen hat auch die Anzahl der gesetzlichen Urlaubstage in den verschiedenen Ländern Einfluss auf die Frage, wie viel Freizeit tatsächlich zur Verfügung steht. In Österreich beträgt der gesetzliche Urlaubsanspruch für Vollzeitbeschäftigte mindestens 5 Wochen, also 25 Tage pro Jahr. Diese Regelung ist in vielen europäischen Ländern ähnlich, aber im Vergleich zu den Nachbarn zeigt sich ein etwas anderes Bild.

In der Schweiz ist der gesetzliche Urlaubsanspruch mit mindestens 4 Wochen (20 Tagen) deutlich geringer als in Österreich. Auch in Liechtenstein liegt der gesetzliche Urlaubsanspruch bei mindestens 4 Wochen. In beiden Ländern gibt es jedoch Raum für vertragliche Vereinbarungen, die den Urlaubsausgleich erweitern können.

Ist Österreich zu großzügig?

Der österreichische Standard von 13 Feiertagen und fünf Wochen Urlaub pro Jahr fällt im internationalen Vergleich durchaus großzügig aus. Während Nachbarländer wie die Schweiz mit nur neun gesetzlichen Feiertagen und vier Wochen Urlaub pro Jahr sowie Liechtenstein mit 13 gesetzlichen Feiertagen, aber ebenfalls nur 4 Wochen Urlaub insgesamt etwas weniger freie Tage bieten. EU-weit am meisten Feiertage gibt es übrigens in Belgien (20), Schlusslicht ist Spanien mit acht gesetzlichen Feiertagen.

Aus der österreichischen und deutschen Wirtschaft gab es immer wieder Rufe, einzelne Feiertage abzuschaffen.

Jahresarbeitszeit im Fokus

Trotz der hohen Anzahl an Feiertagen in Österreich ist die Arbeitszeit hierzulande im internationalen Vergleich relativ hoch. In Frankreich, wo es nur 11 Feiertage gibt, wird mit einer jährlichen Arbeitszeit von 1608 Stunden weniger gearbeitet, während in Deutschland mit neun Feiertagen 1681 Stunden jährlich geleistet werden. In Österreich beträgt die Jahresarbeitszeit 1725 Stunden. In der Schweiz liegt die Jahresarbeitszeit etwas höher als in Österreich.

Monika Köppl-Turyna von Eco Austria sieht die Feiertagsregelung als weniger wichtig an und betont, dass die Diskussion über Arbeitszeit auf mehreren Ebenen geführt werden müsse, insbesondere in Bezug auf Sollarbeitszeit, Teilzeitbeschäftigung und Lebensarbeitszeit. Unternehmer wie Gerald Hanisch von Rubble Master stellen sich gegen eine Reduktion der Arbeitszeit und halten an der bestehenden Feiertagsregelung fest, da die Arbeitsbedingungen heutzutage ohnehin nicht mehr vergleichbar mit früheren Zeiten seien.

(VOL.AT)

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