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"Mit ein bisschen Übung und Hausverstand schafft das jeder" – sagt Pirmin (14): Ländle-Team trainiert für Bundeswettbewerb Bau

Lorenz und Pirmin treten für Vorarlberg beim Bundeswettbewerb an.
Lorenz und Pirmin treten für Vorarlberg beim Bundeswettbewerb an. ©VOL.AT/Mayer, Canva
Am 12. Juni ist es so weit: Dann messen sich Nachwuchs-Baumeister aus ganz Österreich in Hohenems. VOL.AT hat die zwei Vorarlberger Kandidaten beim Training besucht.

Donnerstagvormittag im Mauer Ausbildungszentrum (MAZ) in Hohenems. Unter den Blicken der Betreuer und des Ausbildungsleiters stehen zwei Jugendliche an ihren Werkstücken, die Kellen in der Hand, der Mörtel frisch angerührt.

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Das Team Vorarlberg rund um Lorenz Schwärzler (15) aus Lustenau und Pirmin Rüf (14) aus Au arbeitet konzentriert – so, wie es auch beim Bundeswettbewerb nächste Woche verlangt wird. Eine Generalprobe unter Realbedingungen.

Lorenz weiß, dass es ganz genau sein muss. ©VOL.AT/Mayer

Training mit Mörtel und Meterstab

Am 4. und 5. Juni absolvieren die beiden Poly-Schüler ein Spezialtraining im MAZ Hohenems. Unter Anleitung erfahrener Fachlehrer üben sie die Kernaufgaben des Wettbewerbs: Pläne lesen, präzise anzeichnen und millimetergenaues Mauern.

Auf die Stimmung angesprochen, sagt Lorenz: "Eigentlich ganz gut. Man lernt ein paar Tricks und Tipps." Pirmin pflichtet ihm bei.

Pirmin bei der Übung im MAZ. ©VOL.AT/Mayer

Video: So bereiten sich Lorenz und Pirmin vor

"Dass ich jetzt Erster werde, hätte ich auch nicht gedacht"

Dass sie Vorarlberg vertreten würden, kam für beide überraschend. "Ich habe eher so mit Mittelfeld gerechnet, dass ich jetzt Zweiter werde, habe ich nicht gedacht", sagt Lorenz. Auch Pirmin zeigt sich erstaunt: "Ich habe schon damit gerechnet, dass ich etwas weiter komme, aber dass ich jetzt grade Erster werde, hätte ich auch nicht gedacht." Der Bregenzerwälder ergänzt: "Ja, man freut sich."

Der Mörtel wird gut durchgemischt. ©VOL.AT/Mayer
Lorenz arbeitet mit der Maurerkelle. ©VOL.AT/Mayer
Dann wird der Ziegel vorsichtig gesetzt. ©VOL.AT/Mayer

Fugenbild, Winkel und Hausverstand

Gefragt nach der größten Herausforderung, sagt Pirmin: "Dass das Fugenbild gut passt und die Höhe und die Senkel alle stimmt." Lorenz meint: "Eigentlich auf alles ein bisschen, dass das Gesamtbild passt. Es sieht eigentlich einfacher aus als es ist – mit den ganzen Winkeln, dem Senkel, dass es halbwegs gerade ist. Also es ist schwieriger, als man denkt." Sein Bregenzerwälder Kollege bleibt pragmatisch: "Ja, aber ich bin der Meinung, mit ein bisschen Übung und Hausverstand schafft das jeder."

Lorenz und Pirmin holten den zweiten und ersten Platz im Landeswettbewerb. ©VOL.AT/Mayer

Bundeswettbewerb als Ausnahmeereignis im Ländle

"Wir wissen eigentlich nicht, wann der letzte Bundeswettbewerb in Vorarlberg stattgefunden hat", sagt Alexander Zangerl, Landeskoordinator für den Fachbereich Bau. Umso größer sei die Freude, dass heuer Delegationen aus der Steiermark, Niederösterreich und anderen Bundesländern nach Hohenems kommen.

Zwischendurch gab es Tipps und Hinweise von Zangerl. ©VOL.AT/Mayer

Video: Zangerl über den Wettbewerb und Ländle-Chancen

Realistische Erwartungen – mit starkem Einsatz

Die Voraussetzungen in den Bundesländern sind laut Zangerl unterschiedlich: Während in Vorarlberg meist kombinierte Fachbereiche wie Holz-Bau unterrichtet werden, gibt es andernorts reine Baugruppen, die monatelang gezielt trainieren. "In Vorarlberg beschäftigen wir uns zu 70 Prozent mit Holz und 30 Prozent mit Bau", erklärt er. "Andere starten im November mit durchgehendem Mauertraining."

Ganz genau wird gemessen, damit das gesamte Stück stimmt. ©VOL.AT/Mayer

Entsprechend realistisch schätzt er die Chancen ein: "Ich würde schätzen, dass wir uns im guten Mittelfeld platzieren werden – hauptsächlich durch das Engagement und die Übermotivation der Schüler, nicht wegen übermäßiger Vorbereitung."

Der Ausbildungsleiter schaut den Jungs auf die Finger. ©VOL.AT/Mayer

Danke an die Partner

Ein großes Anliegen ist Zangerl auch der Dank an alle Mitwirkenden: "Ohne die engen Kooperationen mit der Wirtschaft, den Betrieben, der Bauakademie und dem Wifi wäre so ein Wettbewerb in dieser Qualität nicht möglich. Dass das im Land Vorarlberg so super funktioniert, ist wirklich nicht selbstverständlich."

Auch der Bundeswettbwerb wird im MAZ Hohenems stattfinden. ©VOL.AT/Mayer

(VOL.AT)

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