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Köln räumt die Innenstadt: 20.000 Menschen müssen wegen Bombenfunden ihre Wohnungen verlassen

Köln im Alarmzustand: Drei Blindgänger entdeckt
Köln im Alarmzustand: Drei Blindgänger entdeckt ©CANVA/Screenshot X
Drei Weltkriegsbomben zwingen Köln zur größten Evakuierung seit 1945: 20.000 Menschen müssen ihre Häuser verlassen, RTL stellt Live-Sendung ein, Bahn- und Flugverkehr eingeschränkt. Die Entschärfung soll noch am Mittwoch erfolgen.

Am Mittwochmorgen hat in Köln die umfassendste Evakuierungsmaßnahme seit 1945 begonnen. Hintergrund ist die Entschärfung von drei Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg, die im Stadtteil Deutz entdeckt wurden.

Über 20.000 Personen betroffen – auch RTL und Lanxess Arena evakuiert

Mehr als 20.000 Menschen müssen ihre Wohnungen und Arbeitsplätze in einem 1.000-Meter-Radius um die Fundstellen verlassen. Zu den betroffenen Einrichtungen zählen unter anderem:

  • 58 Hotels
  • 9 Schulen
  • der Fernsehsender RTL
  • die Lanxess Arena
  • das Eduardus-Krankenhaus
  • zwei Seniorenheime
  • zahlreiche Museen und Restaurants

Auch städtische Einrichtungen wie das Rathaus und das Stadthaus sind von der Sperrung betroffen.

Bahn-, Brücken- und Flugverkehr eingeschränkt

Die Hohenzollernbrücke – Deutschlands meistbefahrene Eisenbahnbrücke – liegt im Evakuierungsbereich. Der Bahnhof Köln-Messe/Deutz wurde gesperrt, Fern- und Nahverkehr sind erheblich beeinträchtigt. Züge dürfen zunächst noch über die Brücke fahren, halten jedoch nicht in Köln-Deutz. Auch die Schifffahrt auf dem Rhein sowie der Luftraum werden während der Entschärfung vorübergehend gesperrt.

Bomben stammen aus dem Zweiten Weltkrieg

Laut Behörden handelt es sich bei den Funden um zwei 20-Zentner- und eine 10-Zentner-Bombe amerikanischer Herkunft, alle mit gefährlichen Aufschlagzündern. Wie Kai Kulschewski von der Bezirksregierung Düsseldorf im WDR erklärte, sei die Entschärfung nur dann möglich, wenn der gesamte Evakuierungsradius menschenleer ist.

Entschärfung für Mittwochabend geplant

Die Entschärfung der Bomben soll laut Behörden am Mittwoch gegen 18 Uhr erfolgen – sofern bis dahin alle Personen den Gefahrenbereich verlassen haben. Die Stadt Köln bittet alle Betroffenen um Kooperation, da jede Verzögerung den Einsatz gefährdet.

Zwei zentrale Anlaufstellen eingerichtet

Für evakuierte Anwohner hat die Stadt Köln Notunterkünfte organisiert:

  • Messehalle 10.1 für Bewohner des rechtsrheinischen Bereichs
  • Berufskolleg Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101, für den linksrheinischen Bereich

Ein Pendelverkehr wurde eingerichtet.

Bombenfunde sind in NRW Alltag

Laut Bezirksregierung Düsseldorf werden in Nordrhein-Westfalen jährlich 1.500 bis 2.000 Weltkriegsbomben entdeckt – etwa 200 davon in der Gewichtsklasse der aktuellen Funde.

(VOL.AT)

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