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Herzschwäche erkennen: Symptome, Ursachen, Therapie – Warnzeichen verstehen

Ein Mann mit typischen Beschwerden bei Herzschwäche – darunter Atemnot, Erschöpfung und Wassereinlagerungen.
Ein Mann mit typischen Beschwerden bei Herzschwäche – darunter Atemnot, Erschöpfung und Wassereinlagerungen. ©Dall-E (KI-Symbolbild)
Bis zu 300.000 Menschen in Österreich sind von Herzschwäche betroffen. Die Symptome bleiben oft lange unerkannt. Fachzentren wie das DHZC oder die MedUni Wien setzen auf Früherkennung, moderne Therapie und bessere Aufklärung.

Herzschwäche – medizinisch Herzinsuffizienz – betrifft laut Schätzungen rund 250.000 bis 300.000 Menschen in Österreich. Vor allem ältere Menschen sind betroffen. Die Erkrankung zählt zu den häufigsten Gründen für Spitalaufenthalte im höheren Lebensalter. Viele merken jedoch lange nichts davon, da die Beschwerden schleichend beginnen.

Symptome, die oft übersehen werden

Typische Anzeichen sind Atemnot bei Belastung, schnelle Erschöpfung oder geschwollene Beine. Auch Husten, Gewichtszunahme oder Herzklopfen können Hinweise sein. Diese Symptome werden laut dem Deutschem Herzzentrum der Charité (DHZC) oft als altersbedingt abgetan – ein gefährlicher Irrtum.

Ursachen: Infarkt, Bluthochdruck oder Klappenfehler

Herzschwäche kann viele Gründe haben. Häufig liegt eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels vor, etwa nach einem Herzinfarkt. Auch hoher Blutdruck, Herzklappenprobleme oder Herzrhythmusstörungen gelten als Auslöser. In Österreich warnt die Österreichische Kardiologische Gesellschaft (ÖKG) regelmäßig vor den Folgen verspäteter Diagnosen.

Formen der Herzschwäche: HFrEF und HFpEF

Fachleute unterscheiden zwei Hauptformen:

  • HFrEF: Das Herz pumpt zu schwach.
  • HFpEF: Die Pumpleistung ist erhalten, aber das Herz ist zu steif zum Füllen.

Wichtig für die Einordnung ist die sogenannte Ejektionsfraktion – sie zeigt, wie viel Blut das Herz bei einem Schlag auswirft. Werte unter 35 % gelten als stark eingeschränkt.

Diagnose: So wird Herzinsuffizienz festgestellt

Zur Abklärung nutzen Fachärzt:innen:

  • Ultraschalluntersuchung (Echokardiografie)
  • EKG zur Analyse der elektrischen Aktivität
  • Blutuntersuchung, etwa auf den Marker NT-proBNP
    Bei Bedarf kommen MRT, CT oder eine Herzkatheter-Untersuchung hinzu.

An der MedUni Wien gibt es eine eigene interdisziplinäre Sprechstunde für Herzinsuffizienz. Ziel ist eine individuell abgestimmte Betreuung von Patient:innen – je nach Krankheitsbild und Stadium.

Therapie: Medikamente, Bewegung, in schweren Fällen Operation

Die Behandlung richtet sich nach Ursache und Schwere. Medikamente entlasten das Herz, senken den Blutdruck und verbessern die Pumpleistung. Ergänzend helfen Lebensstiländerungen wie Bewegung, gesunde Ernährung und Rauchverzicht. In manchen Fällen sind Eingriffe nötig – etwa eine Klappen-OP oder ein implantierter Schrittmacher.

Das DHZC in Berlin bietet bei schwerer Herzschwäche sogar Kunstherzen an – mechanische Pumpen, die das Herz langfristig ersetzen können.

Typische Symptome einer Herzschwäche:
  • Kurzatmigkeit bei Belastung oder im Liegen
  • Schnelle Erschöpfung und verminderte Leistungsfähigkeit
  • Geschwollene Knöchel oder Beine (Ödeme)
  • Plötzliche Gewichtszunahme
  • Husten oder pfeifende Atmung, vor allem im Liegen
  • Herzklopfen, Herzrasen oder unregelmäßiger Herzschlag
  • Schwindel, Benommenheit, Konzentrationsstörungen
  • Appetitmangel oder Völlegefühl
  • Vermehrtes nächtliches Wasserlassen
Quelle: gesundheit.gv.at, Stand: Mai 2025

Früherkennung rettet Leben

Früh erkannt ist Herzschwäche gut behandelbar. Laut DHZC und ÖKG lässt sich mit rechtzeitiger Therapie der Krankheitsverlauf deutlich verlangsamen. Novartis Österreich und Fachgesellschaften bieten Infoportale, Herzsportgruppen und Schulungen für Betroffene und Angehörige an.

Achtung: Dieser Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt keine ärztliche Diagnose oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden oder Verdacht auf eine Herzschwäche sollte in jedem Fall eine Ärztin oder ein Arzt konsultiert werden.

Quellen: Dieser Artikel basiert u. a. auf Informationen des Deutschen Herzzentrums der Charité, der Österreichischen Kardiologischen Gesellschaft (ÖKG) und der MedUni Wien (Stand: Mai 2025).

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