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"Wie im Film": So erlebte Ersthelfer Heiko (25) aus Altach den Unfall in Götzis

Heiko am Unfallort in Götzis. Er hielt an und wurde so zum Ersthelfer.
Heiko am Unfallort in Götzis. Er hielt an und wurde so zum Ersthelfer. ©VOL.AT/Mayer
Ein alkoholisierter Autofahrer verursache am Montagabend einen Unfall in Götzis. Zwei junge Frauen wurden verletzt. Der 25-jährige Heiko Egle aus Altach war Augenzeuge und griff sofort ein.

"Ich bin grade von der Spätschicht gekommen, als der Unfall passiert ist", erklärt Heiko Egle (25) gegenüber VOL.AT. Er wollte sich nach Dienstschluss bei der Jet Tankstelle noch etwas zu essen holen, als er den Unfall beobachtete.

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So sah es aus, als Heiko zum Unfall dazu kam. ©Privat

Als er auf Höhe der Firma Loacker in Götzis in die Straße einfuhr, sah er zwei Autos "rasant die Spur wechselten". Wenige Meter weiter stand dann ein Fahrzeug links an der Straße – jenes der 19-jährigen Lenkerin, das ungebremst gegen das Stahlgeländer prallte. Ein 40-jähriger hatte sie überholt und es kam zu einer Kollision.

Heiko am Unfallort. Das Auto der Frauen prallte gegen das Geländer. ©VOL.AT/Mayer

Drei junge Männer leisteten erste Hilfe

"Ich bin kurz stehen geblieben und habe gefragt, ob alles recht ist", schildert Heiko.

Heiko schaltete die Warnblinkanlage ein und schaute, wie er helfen konnte – ganz wie im Erste-Hilfe-Kurs gelernt. Dann seien zwei weitere junge Männer dazugekommen. "Sie haben erste Hilfe geleistet, ich habe abgesichert." Mit einem Warndreieck sicherte er die Unfallstelle und rannte zurück. Dann verständigten er und die beiden anderen Ersthelfer Rettung und Polizei.

Video: So erlebte Ersthelfer Heiko den Unfall

Hier sieht man noch die Spuren des Unfalls. ©VOL.AT/Mayer

"Ich war wie im Film", meint der junge Mann.

Er habe gesehen, wie die beiden Frauen aus dem Fahrzeug ausstiegen, schildert er. Eine von ihnen sei dann plötzlich zu Boden gegangen. "Ich habe gar nicht realisiert, was hier eigentlich abgelaufen ist", verdeutlicht der Altacher. "Als ich gesehen habe, wie sie auf dem Boden lag und auch kurz das Bewusstsein verloren hat, habe ich realisiert, was da eigentlich abläuft."

Heiko zeigt Richtung Firma Loacker, wo das Überholmanöver stattfand.

Unfallverursacher kehrte zurück

Die Rettung sei ziemlich schnell angekommen und habe übernommen. Auch zwei junge Polizistinnen hätten die Situation gut gemanagt, so der Altacher abseits der Kamera. "Wir haben ein bisschen geholfen, die Unfallstelle aufzuräumen", schildert Heiko. "Zum Glück war ich da. Ich weiß nicht, ob jeder andere stehen geblieben wäre."

Hier in der Unterführung sieht man noch, wo das Auto des Unfallverursachers zum Stehen kam. ©VOL.AT/Mayer

Unfallverursacher kehrte zurück

Der andere Autofahrer, laut Polizeibericht ein alkoholisierter 40-jähriger, fuhr nach dem Unfall weiter. Er sei erst später dazugekommen, so Heiko. "Abgesichert hatten wir schon alles", erklärt er. "So fünf bis sechs Minuten später kam er erst rauf." Er habe kurz mit ihm geredet. Der Mann habe gemeint, man müsse ja stehen bleiben. "Er ist dann doch ein paar Meter unten gestanden, mit einem geplatzten Reifen." Der Fahrer habe dann kooperiert und sei zur Polizei gegangen.

Betriebsflüssigkeiten rannen aus, daher sieht man noch Spuren von Bindemittel. ©VOL.AT/Mayer

Die Polizei stellte beim Unfallverursacher vor Ort eine erhebliche Alkoholisierung fest. Ihm wurde der Führerschein entzogen und er wird angezeigt. Die beiden jungen Frauen wurden verletzt und in umliegende Krankenhäuser gebracht.

"Da hätte noch viel Schlimmeres passieren können"

Weiterzufahren, wäre für den Heiko aus Altach nicht infrage gekommen. "Ich wäre gar nicht in ein Auto eingestiegen, wenn ich was getrunken habe", verdeutlicht er. Wenn so ein Unfall passiere, müsse man anhalten.

"Stehen bleiben. Das ist für mich Menschenverstand", meint er.

"Wenn da was Schlimmeres passiert wäre – ungebremst in die Leitplanke reinfahren – da hätte noch viel Schlimmeres passieren können." Als Ortskundiger kennt er die Strecke nur zu gut und weiß, dass Überholen hier kritisch ist. "Hier geben immer gerne Leute mehr Gas. Es ist eben eine lange Gerade", meint er. Bei der Unterführung bremse er persönlich immer ab. Man sehe ja, was passieren könne, wenn man das nicht mache. "Es ist Scheiße, was passiert ist. Das sollte man eben nicht machen hier."

(VOL.AT)

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