Fußball-WM-Quali: David Alaba nicht in ÖFB-Kader

Der Kapitän des österreichischen Fußball-Nationalteams, David Alaba, hat immer noch mit den Auswirkungen eines Meniskusrisses zu kämpfen. Infolgedessen berief Teamchef Ralf Rangnick am Montag den zuletzt verletzten Xaver Schlager sowie sechs potenzielle Debütanten in den ÖFB-Kader für die Fußball-WM-Quali.
Fußball-WM-Quali: Xaver Schlager im ÖFB-Kader - Alexander Schlager nicht
Xaver Schlager absolvierte seine einzige Bewerbspartie in diesem Jahr am 20. März beim Heim-1:1 im Nations-League-Play-off gegen Serbien, danach fiel er wegen einer Muskelverletzung aus. Die Profis ohne Länderspieleinsätze sind die Goalies Tobias Lawal (LASK), Nikolas Polster (WAC) und Nicolas Schmid (Portsmouth) sowie Nikolas Veratschnig (Mainz), Thierno Ballo (WAC) und Mathias Honsak (Heidenheim). Gernot Trauner (Feyenoord) steht im Aufgebot, ist allerdings für das Rumänien-Match gesperrt. Marco Friedl (Werder Bremen) kehrt in die Auswahl zurück. Nur auf der Abrufliste scheinen unter anderem Niklas Hedl (Rapid), Alexander Prass (Hoffenheim), Kevin Stöger, Stefan Lainer (beide Gladbach) und Muhammed Cham (Trabzonspor) auf. Im Vergleich zum ursprünglich für die Serbien-Partien nominierten Kader fehlen sechs Akteure, darunter auch Salzburg-Tormann Alexander Schlager, der eine Handgelenksverletzung erlitten hat.
Ausfallsdauer von Alexander Schlager noch offen
Laut Rangnick wurde der Goalie von diesem Problem bereits in den letzten beiden Bundesliga-Saisonmatches geplagt. Nun habe sich herausgestellt, dass es sich um eine gravierendere Blessur handle, eine Ausfallsdauer von vier bis sechs Wochen sei zu erwarten. Vonseiten Salzburgs wurde der APA dazu mitgeteilt, dass es noch keine endgültige Diagnose und daher auch keine genaue Ausfallsdauer gebe. Ohne Schlager und den zuletzt regelmäßig nominierten Hedl könnten die Karten im Rennen um das Einserleiberl neu gemischt werden. "Wir haben vier Torhüter nominiert, weil wir im Training flexibler sein wollen und um uns den einen oder anderen, der bisher noch nicht dabei war, aus der Nähe anzuschauen", sagte Rangnick.Der Deutsche nominierte gleich 27 Spieler - auch deshalb, weil hinter der Fitness von einigen Akteuren noch ein Fragezeichen steht. Maximilian Wöber, Stefan Posch und Raul Florucz kamen erst kürzlich aus Verletzungen retour, bei ihnen werde man Vorsicht walten lassen, so Rangnick.
Xaver Schlager wieder voll im Training
Xaver Schlager brachte es in diesem Kalenderjahr überhaupt erst auf eine Viertelstunde Einsatzzeit, und die liegt über zwei Monate zurück. Derzeit befindet sich der Mittelfeldspieler mit seinem Club Leipzig auf Brasilien-Tour. "Er hat mir gesagt, dass es ihm richtig gut geht, er macht alle Einheiten mit. Aber bei aller Wichtigkeit des Rumänien-Spiels geht es darum, dass wir ihn auch mittel- und langfristig haben, da werden wir im wahrsten Sinne des Wortes nichts übers Knie brechen", versprach Rangnick. Mit Alaba war der Teamchef schon "seit zwei, drei Wochen" nicht mehr in intensivem Kontakt und wagte daher auch keine Prognose, ob der Real-Madrid-Legionär für die Club-WM zur Verfügung steht. "Aber ich kann es mir nicht wirklich vorstellen. Bei so einer Verletzungshistorie würde ich persönlich eher drauf achten, dass er in der Vorbereitung wieder komplett zur Verfügung steht."
Auch ohne Alaba sei man gegen die mit einer Heimniederlage gegen Bosnien-Herzegowina und einem Auswärtssieg gegen San Marino in die Quali gestarteten Rumänen auf Sieg eingestellt, betonte Rangnick. "Wir werden gegen sie sicher nicht etwas testen oder ausprobieren, sondern mit der bestmöglichen Startformation antreten", sagte Rangnick. "Wir haben sie intensiv studiert, wissen, welche Art von Fußball sie spielen wollen und was auf uns zukommt. Da werden wir versuchen, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Wir müssen und wollen gut starten, möglichst gleich das erste Spiel mit einer überzeugenden Leistung gewinnen. In San Marino müssen wir dann gewinnen."
Rangnick warnt: Rumänen "mit vielen technisch guten Spielern"
Die Rumänen verfügen laut Rangnick "über viele technisch gute Spieler und versuchen, spielerische Lösungen zu finden". Seit dem Amtsantritt von Mircea Lucescu im August des Vorjahres "hat sich an der Spielidee ein bisschen etwas verändert", erzählte Rangnick. Der 66-Jährige und seine Kicker treffen einander am Freitagabend in Seefeld, wo am Samstagvormittag eine öffentliche Einheit steigt. Bis inklusive 5. Juni übt man im Tiroler Wintersportort, ehe die Übersiedlung nach Wien erfolgt. Rangnick freut sich darüber, seine Truppe erstmals seit langem in einer kompletten Trainingswoche zur Verfügung zu haben. Jene Spieler, die sich im Moment auf Urlaub befinden, erhielten vom ÖFB-Coach ein Trainingsprogramm. Spätestens am Montag soll der Kader vollzählig sein, inklusive Marko Arnautovic, der am Samstag in München mit Inter Mailand das Champions-League-Finale gegen Paris Saint-Germain absolviert. Neu im Trainerstab ist mit dem Deutschen Daniel Ackermann ein Videoanalyst, weil Stefan Oesen zum Co-Trainer aufgestiegen ist, und Thomas Vollnhofer als zweiter Tormanntrainer.
Honsak als Sturm-Hoffnung
Mit ihnen arbeiten wird unter anderem Honsak, der schon einmal fürs Team nominiert war, dann aber wegen einer Verletzung absagen musste. "Er hat zuletzt ansteigende Form gezeigt, ist ein Linksfuß, überdurchschnittlich schnell, hat ein gutes Kopfballspiel und ist in der Lage, Tore zu schießen", sagte Rangnick über den Heidenheim-Stürmer. Ein weiterer potenzieller ÖFB-Stürmer steht offenbar ante portas - der 19-jährige gebürtige Slowene Erik Kojzek ist bereits seit rund zwölf Jahren beim WAC engagiert. "Er stellt ein spannendes Spielerprofil dar, was Größe und Geschwindigkeit betrifft, und er weiß, wo das Tor steht", sagte Rangnick über den Angreifer, mit dem er bereits Zoom-Calls geführt hat - einmal auch gemeinsam mit ÖFB-Nachwuchsteamleiter Sebastian Prödl. "Er hat sich entschieden, für Österreich zu spielen. Jetzt laufen Gespräche, damit er relativ schnell einen Pass und die Spielerlaubnis der FIFA bekommt. Ich hoffe, dass es bis zum nächsten Lehrgang im September klappt", erklärte Rangnick. Keine Entscheidung gibt es hingegen weiterhin bei Paul Wanner. Der 19-Jährige wird voraussichtlich die U21-EM mit Deutschland absolvieren, könnte aber aufgrund seines Alters auch danach noch zum ÖFB wechseln.
(APA/Red)