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Lustenau-Fans hinterließen Spur der Verwüstung

©GEPA/Privat/Canva
Eineinhalb Jahre lang war das ImmoAgentur Stadion in Bregenz die Ausweichheimat der Lustenauer Austria. Zum Auszug zeigten sich die Austria-Fans am Sonntag noch einmal von ihrer schlechtesten Seite.
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Von Anfang an war klar: Bregenz ist für Austria Lustenau nur eine Übergangslösung, ein Gefühl von Heimat kam nie auf. Die Tribünen waren fremd, die Atmosphäre nicht dieselbe wie im geliebten Reichshofstadion. Man spürte sowohl bei der Mannschaft als auch bei den Fans: Das ist nicht unser Platz. Das ist nicht unser Stadion.

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Dennoch mussten die Lustenauer froh sein, dass sie während der Bauphase ihres neuen Stadions die Heimspiele in Bregenz austragen durften, die Alternative wäre nämlich Innsbruck gewesen. Das wäre den Verein wesentlich teurer gekommen und der Zulauf der Fans hätte darunter wohl auch gelitten.

Nach dem letzten Spiel in Bregenz hinterließen die Austria-Fans einen kaputten Zaun. ©Privat

Rückkehr nach Lustenau wurde gefeiert

Am Sonntag war es dann so weit: das letzte "Heimspiel" in Bregenz. Die Austria gewann 3:0 gegen Voitsberg und machte den Klassenerhalt perfekt. Anschließend feierten die Fans mit der Mannschaft. Sie feierten nicht nur den Sieg und den Klassenerhalt, auch der Auszug aus Bregenz und die Rückkehr nach Lustenau wurden zelebriert und mit Fangesängen in Richtung der Bregenzer begleitet.

Zaun vor dem Fanblock wurde zerstört

Diesen Feierlichkeiten fiel auch der Zaun im Bregenzer ImmoAgentur-Stadion zum Opfer. Die Absperrung zwischen Spielfeldrand und Fanblock wurde aus der Verankerung gerissen und umgeworfen. Die Fans machten damit deutlich, dass die Zeit in Bregenz für sie nie mehr als eine Übergangsphase war.

Es ist aber nicht nur der Zaun, der von den Lustenauer Fans in Mitleidenschaft gezogen wurde. Auch die Toiletten und ein Tor auf dem Spielfeld wurden Teil der Verwüstung. Hunderte Sticker zieren Wände und Torstangen. Die Klokabinen wurden völlig verdreckt hinterlassen. Sehr zum Ärger der Bregenzer: "Ein Tor wurde komplett beklebt und der Zaun mutwillig zerstört", sagt Bregenz-Sportchef Predrag Zivanovic. "Noch mehr stört mich aber, dass sich von Lustenau noch niemand bei uns entschuldigt hat", ergänzt er.

"Das ist respektlos"

Eigentümer des Stadions ist die Stadt Bregenz. Für Sportstadtrat Michael Felder ist klar, dass das Stadion so schnell wie möglich in den Normalzustand gebracht werden muss. "Wir haben über Pfingsten das Euroturnier im Stadion, da spielen mehrere tausend Kinder aus ganz Europa mit. Bis dahin muss das wieder in Ordnung gebracht werden", sagt Felder.

"Auch wenn die Zusammenarbeit mit Lustenau bis zum letzten Spiel immer gut funktioniert hat, sind wir zutiefst enttäuscht. Das ist respektlos. Wir haben ihnen eine Heimat gegeben und erwarten uns eine Entschuldigung", ergänzt der Stadtrat. Eines ist ihm auch wichtig: "Die Stadt Bregenz und der Verein SW Bregenz müssen in dieser Sache schad- und klaglos gehalten werden."

Die Austria-Fans hinterließen das Stadion mit deutlichen Spuren.

"Wir werden das in Ordnung bringen"

Auch die Vereinsverantwortlichen der Lustenauer Austria sind nicht gerade erfreut über die Aktion der Fans. "Wir werden das natürlich so schnell wie möglich in Ordnung bringen. Wir sind Bregenz sehr dankbar für die letzten eineinhalb Jahre und es war immer eine gute Zusammenarbeit. Dieses Ende macht keine Freude", sagt Vorstandssprecher Bernd Bösch. Man sei diesbezüglich bereits in Kontakt mit dem Platzwart der Bregenzer. Bösch hofft und erwartet sich, dass die Fans der Austria den verursachten Schaden selbst wiedergutmachen.

Die Bilder zeigen die Fans auf dem kaputten Zaun am Boden. ©Privat

(VOL.AT)

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