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Zukunft der Vorarlberg Milch: Genossenschafter stimmen über Kooperation mit NÖM ab

Die wirtschaftlich angeschlagene Vorarlberg Milch steht vor einer wichtigen Entscheidung
Die wirtschaftlich angeschlagene Vorarlberg Milch steht vor einer wichtigen Entscheidung ©VN/Lerch
Die wirtschaftlich angeschlagene Vorarlberg Milch steht vor einer wichtigen Entscheidung: Am kommenden Montag stimmen 444 stimmberechtigte Genossenschafter über eine mögliche Zusammenarbeit mit der erfolgreichen niederösterreichischen Molkerei NÖM ab. Die Abstimmung könnte einen entscheidenden Wendepunkt für die Zukunft der Vorarlberger Genossenschaft bedeuten.

Die Vorarlberg Milch kämpft seit längerer Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten und schreibt rote Zahlen. Auf der Suche nach einem strategischen Partner fiel die Wahl auf die NÖM, die als erfolgreiche Molkerei gilt. Bei der anstehenden Generalversammlung wird nun über das konkrete Angebot abgestimmt.

Lange Zeit wurden die Details der möglichen Zusammenarbeit unter Verschluss gehalten. Inzwischen ist jedoch bekannt: Sollten die Genossenschafter mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit für das Angebot stimmen, würde die Vorarlberg Milch als eigenständige Genossenschaft im NÖM-Konzern weiterbestehen und erhielte zudem drei Prozent Anteile an der NÖM AG. Die Vorarlberger Landwirtinnen und Landwirte blieben somit weiterhin Genossenschafter der Vorarlberg Milch. Eine ähnliche Struktur existiert bereits mit der MGN Milchliefergenossenschaft Niederösterreich als Teil der NÖM AG.

Deutliche Größenunterschiede zwischen den Unternehmen

Die Größenverhältnisse zwischen den beiden Molkereien verdeutlichen die wirtschaftliche Situation: Die NÖM konnte ihren Umsatz in den vergangenen Jahren nahezu verdoppeln und erzielte 2023 einen Umsatz von 645 Millionen Euro – das Zehnfache des Umsatzes der Vorarlberg Milch. Während die Vorarlberger Genossenschaft mit Sitz in Feldkirch jährlich rund 60 Millionen Liter Milch verarbeitet, bewältigt die NÖM diese Menge innerhalb von nur sieben Wochen.

Um die Genossenschafter umfassend zu informieren, hat die Vorarlberg Milch in den vergangenen Wochen mehrere Informationsveranstaltungen durchgeführt, bei denen auch Vertreter der NÖM AG anwesend waren.

Unterstützung von offizieller Seite

Die geplante Zusammenarbeit findet auch bei offiziellen Stellen Anklang. Ende April sprachen sich sowohl Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger als auch Landesrat Christian Gantner (ÖVP) für die Kooperation mit der NÖM aus. Besonders Moosbrugger betonte die potenziellen Preisvorteile für die Landwirte und Verbesserungen in der Vermarktung, die sich aus der Zusammenarbeit ergeben könnten.

(VOL.AT)

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