Telekom sichert sich komplette WM 2026 – MagentaTV zeigt alle 104 Spiele

Die Telekom hat sich nach BILD-Informationen die exklusiven Live-Rechte an der Fußball-Weltmeisterschaft 2026 gesichert. Das Mega-Turnier mit 48 Nationen und 104 Partien, das von 11. Juni bis 19. Juli 2026 in den USA, Kanada und Mexiko stattfindet, wird damit nur bei MagentaTV komplett live zu sehen sein. Die offizielle Bestätigung des Deals mit der FIFA soll am Freitag erfolgen.
Die Telekom äußerte sich auf Anfrage bisher nicht, doch Branchenkreise rechnen mit einem ähnlichen Modell wie bei der Heim-EM 2024, bei der MagentaTV Rechte an ARD und ZDF weiterverkaufte.
Sublizenzen für ARD, ZDF & Co. wahrscheinlich
MagentaTV dürfte – wie bereits bei früheren Turnieren – mit den öffentlich-rechtlichen Sendern über Sublizenzen verhandeln. Bei der EM 2024 zeigte MagentaTV alle Spiele, während ARD, ZDF und RTL einen Teil übernahmen. Auch zur WM 2022 hatte die Telekom bereits 16 Spiele exklusiv übertragen.
Grundlage ist der Rundfunkstaatsvertrag, der vorschreibt, dass bestimmte Spiele – darunter alle Partien mit deutscher Beteiligung, das Eröffnungsspiel, die Halbfinals und das Finale – frei empfangbar sein müssen. Diese Spiele dürften daher wieder ins Free-TV zurückkehren.
Rechtevergabe kam spät – FIFA wartete auf Bundesliga-Deals
Die FIFA hatte die WM-Rechte 2026 ungewöhnlich spät ausgeschrieben. Grund dafür war die zunächst abgewartete Neuvergabe der Bundesliga-Medienrechte ab 2025/26. Erst am 9. Januar 2025 begann die Ausschreibung, bis zum 13. Februar konnten Angebote abgegeben werden.
Die Telekom scheint sich nun sämtliche Übertragungsrechte gesichert zu haben – ein strategischer Coup im Kampf um Reichweite und Sportfans im Streamingzeitalter.
ZDF: Komplettkauf für Öffentlich-Rechtliche nicht mehr finanzierbar
ZDF-Intendant Norbert Himmler hatte bereits früh erklärt, dass ein alleiniger Rechteerwerb durch ARD und ZDF finanziell nicht mehr möglich sei. Die Zusammenarbeit mit Partnern wie der Telekom sei daher unumgänglich. Es dürfte daher wieder zu Rechtebündelungen und Tauschgeschäften kommen, wie bereits 2021 bis 2024 praktiziert.
(VOL.AT)