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Deutsches Urlauberpaar tappte am Bodensee in die Kostenfalle

Die Bodensee-Region ist bei Urlaubern beliebt.
Die Bodensee-Region ist bei Urlaubern beliebt. ©Symbolfoto: Philipp Steurer
Ein Paar aus Deutschland erlebte nach seinem Urlaub am Bodensee eine böse Überraschung: Wegen unbemerkter Einwahl ins Schweizer Mobilfunknetz flatterte eine hohe Handyrechnung ins Haus.

Ein Paar aus Norddeutschland hatte sich für einen Urlaub am Bodensee entschieden – eine der beliebtesten Ferienregionen viele Deutsche. In Meersburg verbrachten sie entspannte Tage ohne WLAN-Zugang in der Ferienunterkunft.

Weil kein drahtloses Internet zur Verfügung stand, nutzte die Frau ihr Mobiltelefon mit mobilen Daten. Was sie nicht bemerkte: Ihr Handy hatte sich offenbar automatisch mit einem ausländischen Netz verbunden – dem der Schweiz. Nur wenige Wochen später kam die Rechnung: 150 Euro zusätzlich zur regulären Grundgebühr.

Schweiz-Roaming trotz Aufenthalt in Deutschland

Grund für die Zusatzkosten war die geografische Lage des Bodensees. Das beliebte Reiseziel liegt im Dreiländereck Deutschland–Österreich–Schweiz. In Grenzregionen wie Meersburg ist es technisch möglich, dass sich Mobiltelefone mit stärkeren, ausländischen Mobilfunknetzen verbinden – auch ohne einen Grenzübertritt.

Häufige Fragen zum Roaming am Bodensee

Warum wurde das Schweizer Netz genutzt, obwohl sich das Paar in Deutschland aufhielt?
Weil Mobiltelefone in Grenzregionen automatisch das stärkste verfügbare Netz wählen, auch wenn dieses aus dem Ausland stammt.

Warum ist Roaming in der Schweiz teurer als innerhalb der EU?
Die Schweiz gehört nicht zur EU, daher gelten dort nicht die regulierten EU-Roaming-Tarife.

Wie kann man sich vor solchen Kosten schützen?
Verbraucherschützer empfehlen, die automatische Netzwahl im Handy auszuschalten und das Netz manuell auszuwählen.

Informieren Handys über den Wechsel ins ausländische Netz?
Teilweise: Viele Geräte senden eine automatische Info-SMS, allerdings kann diese auch ausbleiben.

In diesem Fall war es das Schweizer Netz, das automatisch vom Gerät gewählt wurde, das kennt man natürlich auch in Vorarlberg. Die Schweiz gehört nicht zur EU, weshalb die EU-weiten Roaming-Gebührenregelungen nicht greifen. Dadurch fallen bei Nutzung des Internets oder bei Telefonaten teils hohe Zusatzkosten an – zum Beispiel bis zu 1,50 Euro pro Minute und mehr für Anrufe nach Deutschland oder die Nutzung von Daten.

Verbraucherschutz empfiehlt manuelle Netzwahl

Laut „Schwäbische.de“ war die betroffene Urlauberin stets auf deutschem Boden, nutzte technisch aber das Schweizer Netz – mit entsprechend teuren Folgen. Die deutsche Verbraucherzentrale rät Reisenden in solchen Regionen, die automatische Netzwahl auf dem Mobilgerät zu deaktivieren und stattdessen eine manuelle Auswahl des gewünschten Netzes vorzunehmen.

Die Warnung gilt nicht nur für den Bodensee, sondern für alle Urlaubsregionen nahe EU-Außengrenzen – etwa auch im bayrischen Alpenraum oder in Teilen Südtirols. Eine automatische SMS-Benachrichtigung beim Wechsel in ein ausländisches Netz ist zwar möglich, kann aber ausbleiben.

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