Logistische Herausforderung: XXL-Stahlfachwerk wartet in Hard auf Abtransport

Am Montag steht bei Thaler Stahlbau in Hard ein außergewöhnlicher Transport an: Ein übergroßes Stahlfachwerk aus eigener Produktion wird per Sonderschwertransport nach Bregenz geliefert.
Insgesamt rund 100 Tonnen Stahl verlassen das Werksgelände, verteilt auf drei Lkw. Einer davon misst 25 Meter in der Länge, fast 8 Meter in der Breite und wiegt rund 26 Tonnen. VOL.AT hat vorab am Betriebsgelände vorbeigeschaut und sich ein Bild von der Größe der Teile gemacht.

Monatelange Vorbereitung
Die Planung für den Transport begann bereits vor Monaten. Ziel war es, die Konstruktion so zu dimensionieren, dass sie noch auf öffentlichen Straßen transportiert werden kann. Geschäftsführer Michael Thaler erklärt: "Die Herausforderung hat eigentlich schon vor vielen Monaten angefangen, in der Planung." Mit der Spedition wurde vereinbart, wie groß produziert werden kann, damit der Transport auf öffentlichen Straßen passieren kann. In den letzten drei Wochen sei in der Produktion mit Hochdruck gearbeitet worden.
Video: Lokalaugenschein vor dem Transport
Grenzen der Fertigungskapazität erreicht
Die Einzelteile wurden in der Halle gefertigt, verschweißt und mit Schraubverbindungen zusammengefügt. Doch irgendwann waren die Dimensionen zu groß. "Am Schluss war es so, dass es zu groß wurde, um durch die Hallentore durchzupassen", verdeutlicht Thaler gegenüber VOL.AT. Auch die Krananlagen kamen an ihre Belastungsgrenze. Daher mussten die Einzelteile auf den Hof transportiert und dort montiert werden.

Die fertigen Teile werden am Montag mit einem Spezialkran auf Lkw verladen und zum Kunden gebracht. Den Spezialtransport übernimmt das Harder Unternehmen Hämmerle Transporte. Die Zusammenarbeit mit dem erfahrenen Partner habe sich bewährt, heißt es aus der Geschäftsführung.

Massive Träger für spezielle Anforderungen
"Es ist ein Fachwerk", erklärt Thaler. "Es sind mehrere Stahlträger, die man miteinander verbindet" So ergibt sich ein tragendes Konstrukt für die Unterkonstruktion eines Gebäudes. "Es soll entsprechende Stabilität liefern, damit entsprechende Nutzlasten gewährleistet sind." Das fertige Teil kommt auf den Vorplatz des Kunden in Bregenz. Auf zwei Auflagerungspunkten wird es montiert, um die Durchfahrt mit Lkws darunter zu ermöglichen. "Das Stahlteil muss so stabil sein, dass es die gesamte Spannweite nur mit zwei seitlichen Säulen überbrücken kann.", betont Michael Thaler.

Auch die eigene Infrastruktur stellt eine Herausforderung dar: "Unser Hoftor hat nur knappe sieben Meter", erklärt Thaler beim Lokalaugenschein. Deshalb werde es am Montag temporär entfernt, um den Abtransport zu ermöglichen.

Keine alltäglichen Dimensionen
Für das Traditionsunternehmen ist dieses Projekt außergewöhnlich. "Es sind da die größten Teile verbaut, die es überhaupt gibt im Stahlbereich", schildert Thaler mit Blick auf die eingesetzten HJA-1000-Träger. Solche Bauteile kommen nur sehr selten zur Anwendung. "Das kommt bei uns immer wieder vor, aber nur alle paar Jahre und nicht täglich", gibt er zu verstehen.

Der Transport zum Kunden
Das Verladen und Sichern auf dem Lkw sind laut Thaler am Montag ab ca. 14 Uhr zwei bis drei Stunden eingeplant. Der eigentliche Transport startet um 22 Uhr. Die Strecke führt durch Hard und weiter nach Bregenz in die Achsiedlung. "Ich gehe davon aus, dass wir für die eigentlich relativ kurze Strecke doch ungefähr eine Stunde benötigen werden." Die Straßen werden dabei teilweise komplett gesperrt. Besonders heikel wird laut Thaler die letzte Etappe: Zum Schluss sind doch zwei enge Kurven zu bewältigen. "Das wird sicherlich das Spannendste am ganzen Transport", meint Michael Thaler.
VOL.AT wird auch über den Sondertransport am Montag berichten.
(VOL.AT)