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Die Eisheiligen 2025: Wann sie kommen und was das bedeutet

Das hat es mit den Eisheiligen auf sich.
Das hat es mit den Eisheiligen auf sich. ©Canva, VN/Steurer
„Pflanze nie vor der Kalten Sophie“, heißt es in einer von vielen Bauernregeln. Was ist dran am Mythos der Eisheiligen?

Pankratius, Servatius, Bonifatius und Sophia – das sind die "Eisheiligen", die laut einer Bauernregel regelmäßig für Kälteeinbrüche im Mai sorgen. Vor allem in Norddeutschland und den Niederlanden gesellt sich noch Mamertus hinzu. Die Eisheiligen sind ein in Europa über Jahrhunderte beobachtetes Wetterphänomen, das in der Regel vom 11. bis 15. Mai auftritt. Jedem dieser fünf Tage wurde ein Heiliger der katholischen Kirche zugeordnet. Obwohl Bauernregeln heute oft belächelt werden, dienten sie einst als wertvolle Orientierung für Landwirte, Bauern und Gärtner.

Kältewelle und Nachtfröste möglich

Bezeichnend für die Eisheiligen sind eine Kältewelle und Nachtfröste, die Schäden an empfindlichem Saatgut, Keimlingen oder südländischen Topf- und Kübelpflanzen verursachen können. Entsprechend haben sich im Volksmund zahlreiche Bauernregeln dazu entwickelt. Für Gärtner gilt etwa: "Pflanze nie vor der Kalten Sophie." Andere lauten: "Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz" oder "Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost." Derber klingt es in Bayern und Österreich: "Die Pankrazi, Servazi und Bonifazi sind drei frostige Bazi, und zum Schluss fehlt nie die Kalte Sophie."

Wie wird das Wetter?

In Vorarlberg wird besonders in höheren Lagen im Mai immer noch mit Bodenfrost gerechnet, weshalb Landwirte und Hobbygärtner gerne bis nach den Eisheiligen mit dem Pflanzen frostempfindlicher Gewächse warten. 2025 könnten je nach Wetterlage erneut kühlere Nächte auftreten, jedoch sind genaue Prognosen erst kurz vorher verlässlich. Aktuell zeigt der 14-Tage-Wettertrend noch keinen starken Temperaturabsturz, die Wetterprognosen deuten bislang auf milde Bedingungen hin.

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Diese Pflanzen sind kälteempfindlich

Trotz der insgesamt milden Prognosen ist Vorsicht geboten: Empfindliche Pflanzen wie Tomaten, Gurken oder Zucchini sollten erst nach dem 15. Mai ins Freie gesetzt werden, um mögliche Schäden durch Spätfrost zu vermeiden. Auch Kübelpflanzen benötigen bis dahin besonderen Schutz.

Übrigens: Rein statistisch ist eher die Woche nach den Eisheiligen, also der Zeitraum zwischen 21. Mai und 23. Mai, anfällig für Frost. Der Grund: Die Wetterregel entstand etwa zwei- bis dreihundert Jahre vor der gregorianischen Kalenderreform.

Weiterführende Informationen

FAQ zu den Eisheiligen

Wann sind die Eisheiligen?

Die Eisheiligen treten traditionell zwischen dem 11. und 15. Mai auf. Jedem Tag ist ein Heiliger zugeordnet.

Muss ich wirklich mit Frost rechnen?

Vor allem in höheren Lagen ist Bodenfrost im Mai weiterhin möglich. Vorsicht ist bei empfindlichen Pflanzen ratsam.

Wie kann ich Pflanzen schützen?

Empfindliche Gewächse sollten nachts abgedeckt oder an einen geschützten Ort gebracht werden, etwa in ein Frühbeet oder unter eine Plane.

Das sind die Eisheiligen:

Mamertus (11. Mai) wird vor allem in Norddeutschland und den Niederlanden zu den Eisheiligen gezählt. Er führte als Bischof des französischen Vienne die dreitägigen Bitttage vor Christi Himmelfahrt ein, die noch heute in der Kirche begangen werden; er starb um 474 n. Chr.

Pankratius (12. Mai) erlitt im Alter von 14 Jahren unter Kaiser Diokletian um 305 den Märtyrertod. Er wird zu den 14 Nothelfern gezählt und als Patron der jungen Saat und Blüten angerufen.

Servatius (13. Mai) war im 4. Jahrhundert Bischof von Tongern und starb am 13. Mai 384 in Maastricht. In ganz Westeuropa breitete sich seine Verehrung schnell aus. Sein Grab in der Servatiuskirche in Maastricht wurde ein vielbesuchtes Wallfahrtsziel.

Bonifatius von Tarsus (14. Mai) ist ein Märtyrer, über den wenig bekannt ist. Er wird oft mit Bonifatius, dem Apostel der Deutschen, verwechselt, dessen Gedenktag am 5. Juni ist.

Sophia (15. Mai) wird auch als “kalte Sophie” bezeichnet. Die Heilige starb in Rom als Märtyrerin unter Diokletian um 305 n. Chr.

(VOL.AT)

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