"In einem dunklen Loch geboren und gestorben": Laura über eine Reise, die das Herz zerreißt

Sie lagen leblos in einer kalten Hütte, nie geliebt, nie beschützt und nie eine Chance zu leben bekommen. Als Laura Guderjahn (32) aus Hard in einem rumänischen Tierheim drei tote Welpen entdeckt, zerbricht ihr fast das Herz.
Seit über zehn Jahren kämpft sie mit der Metanoia Tiernothilfe gegen das unfassbare Leid der Straßenhunde. Was sie auf ihrer letzten Reise erlebt hat, sprengt jede Vorstellungskraft.
Video: Emotionale Reise nach Rumänien
Reise nach Rumänien: "Emotional und anstrengend"
"Es ist emotional, anstrengend – aber es macht süchtig", sagt Laura über ihre Einsätze vor Ort. Ein- bis zweimal im Jahr fährt sie mit anderen Helferinnen in den Osten Rumäniens, zuletzt im April diesen Jahres. Sie besuchen öffentliche Tierheime – sogenannte Public Shelter – in denen sich Szenen abspielen, die einem den Magen umdrehen: verwahrloste Tiere, offene Wunden, tote Welpen.
"Sie wurden in einem dunklen Loch geboren – und sind dort gestorben"
Die Tierschützerin erinnert sich zurück an einen Moment der letzten Reise, der ihr bis heute keinen Frieden lässt. "In einem Welpenzwinger lagen drei kleine, leblose Welpenkörper", erzählt sie. "Einer von ihnen war schon angeknabbert." Sie fährt fort: "Diese Babys wurden in einem dunklen Loch geboren – und sie sind dort gestorben. Ohne je das Tageslicht zu sehen. Ohne eine Chance auf Leben."

Laura brach bei diesen tragischen Geschehnissen in Tränen aus. "Ich mache das jetzt seit über zehn Jahren, war schon oft in Rumänien. Aber dieser Anblick hat mich tief erschüttert und ist mir noch sehr lange nachgegangen", trauert sie.
"Wir müssen hinsehen und handeln"
Laura stellt die Frage, die sich jeder stellt, der mit ihr nach Rumänien reist: "Wie kann das sein, dass im Jahr 2025 noch Tiere so sterben müssen? Warum lässt man sie verrotten, in überfüllten Zwingern, ohne Schutz, ohne Hilfe?" Die Antwort kennt sie: Armut, Korruption, fehlende Bildung. "Aber es darf keine Ausrede mehr sein. Wir müssen hinsehen – und wir müssen handeln.2

Es sind Momente wie dieser, die Laura aufreiben. Aber auch antreiben. Denn nach jedem Schock, nach jeder Träne, steht für sie fest: "Ich kann nicht alle retten. Aber ich kann etwas tun. Und wenn ich einem einzigen Tier helfen kann – dann war es das wert."

"Jeder vermittelte Hund ist unser Zahltag"
Trotz der Bilder, die sie nicht mehr loslassen, macht Laura weiter. "Jeder vermittelte Hund ist unser Zahltag", scherzt sie. Mit ihrer Organisation betreibt sie ein kleines Tierheim, unterstützt zwei weitere und ein großes "Shelter" mit Futter und medizinischer Hilfe. In den letzten Jahren konnte Metanoia über 1000 Hunde an liebevolle Familien vermitteln – viele davon aus unfassbarem Leid.

Kapazitäten reichen nicht: "Das bricht einem das Herz"
Laura kennt die Ursachen: "Korruption, fehlende Bildung, Armut. Für die Menschen dort ist eine Kastration mit 80 Euro unleistbar." In Rumänien verdient ein Arbeiter oft nur 600 Euro im Monat. Viele Hunde werden deshalb nicht kastriert – und das Leid vermehrt sich. Die Metanoia Tiernothilfe setzt genau dort an: Sie lassen kastrieren, bauen Hundehütten, bringen medizinische Hilfe.

"Aber wir können nicht allen helfen", sagt Laura. Die Kapazitäten reichen nicht. Viel zu oft müssen sie Tiere zurücklassen. "Das bricht einem das Herz."

Zuchten: "Warum ständig neue Hunde produzieren?"
Für Laura Guderjahn ist klar: Man muss nicht beim Züchter kaufen, um den perfekten Hund zu finden. "Es gibt für jeden Menschen irgendwo das passende Tier – oft sogar schon im Tierheim oder bei einem Tierschutzverein", sagt sie. Sie möchte Zuchten nicht pauschal schlechtreden, aber sie stellt eine grundsätzliche Frage: "Warum müssen wir ständig neue Hunde produzieren, wenn so viele bereits geboren wurden und dringend ein Zuhause suchen?"

Besonders schmerzt sie, dass viele Menschen Vorurteile gegenüber Tierschutzhunden haben. Dabei werden die Tiere von Metanoia sorgfältig medizinisch vorbereitet, geimpft, getestet und charakterlich eingeschätzt. "Man muss sich einfach trauen und offen sein – oft wartet genau der richtige Begleiter schon darauf, gefunden zu werden."

Lebensinhalt Tierschutz
Laura arbeitet Vollzeit in der Kleinkindbetreuung, macht den Tierschutz aber in jeder freien Minute – ehrenamtlich. Die Harderin hat ebenfalls drei Hunde aus Rumänien in ihr zu Hause aufgenommen, darunter auch eine Angsthündin, von der sie Geduld, Verständnis und Feingefühl gelernt habe.

Die 32-Jährige lebt bewusst, ernährt sich vegan, verzichtet weitgehend auf tierische Produkte. "Wenn man sich täglich mit Tierleid auseinandersetzt, kann man das irgendwann nicht mehr mit sich vereinbaren." Tierschutz sei für sie nicht nur ein Projekt, sondern ihr Lebensinhalt.

"Dafür hat sich alles gelohnt"
Die größte Belohnung? "Wenn ein alter, vergessener Hund plötzlich aufblüht, weil er endlich ein Zuhause hat. Das ist unbezahlbar." Und: "Wenn ein Hund an der Leine das erste Mal Vertrauen zeigt – dann weiß ich: Dafür hat sich alles gelohnt."
Laura weiß, dass sie nicht die Welt retten kann. Aber sie rettet ihre Welt – Tier für Tier. Und das ist vielleicht noch viel mehr wert.

Jeder kann Teil der Veränderung sein
In Österreich fehlt aktuell ein Partnerverein, darum würde sich die Metanoia Tiernothilfe sehr über einen Partner freuen, um auch wieder in Vorarlberg vermitteln zu können.
Lauras Verein lebt von Spenden. "Viele denken, ein Euro bringt nichts – aber wenn 100 Menschen einen Euro spenden würden, hätten wir 100 Euro, mit denen wir so viel bewirken können." Ob Spende, Pflegestelle, Teilen auf Social Media oder einfach nur Offenheit: Jeder kann ein Teil der Veränderung sein.

Was macht die Metanoia Tiernothilfe?
- Hilfe direkt vor Ort – nicht nur Vermittlung: Metanoia betreibt ein kleines eigenes Tierheim in Rumänien, unterstützt zusätzlich zwei weitere Tierheime aktiv und hilft einem großen "Shelter" mit Futter, medizinischer Versorgung und Übernahmen von Tieren, die sonst keine Chance hätten.
- ✂️ Kastrationen gegen unendliches Tierleid: Ein zentrales Projekt ist die Kastration von Straßentieren. Denn jeder nicht kastrierte Hund oder jede nicht kastrierte Hündin bedeutet potenziell Dutzende neue Welpen – viele davon landen verletzt, krank oder tot auf den Straßen oder in überfüllten Tierheimen.
- Vorbereitung auf ein neues Leben: Metanoia sorgt dafür, dass gerettete Hunde medizinisch versorgt, geimpft, gegen Parasiten behandelt, sozialisiert und charakterlich eingeschätzt werden
und anschließend durch Partnervereine vermittelt werden. - Kooperation statt Konkurrenz: Der Verein arbeitet mit seriösen Partnervereinen im Ausland zusammen, derzeit hauptsächlich in Deutschland. Ziel ist es, auch in Österreich wieder einen festen Vermittlungsverein aufzubauen, um mehr Hunden eine zweite Chance in Vorarlberg und Umgebung zu geben.
- Infrastruktur schaffen: Metanoia investiert auch in Verbesserungen der Tierheim-Infrastruktur: neue Hundehütten, wetterfeste Dächer, bessere Böden, Tierbetten. Kleine Schritte, die große Wirkung zeigen – vor allem in der kalten Jahreszeit.
- ❤️ Einfühlsame Einzelfallhilfe: Viele der Hunde, die Metanoia rettet, sind alt, krank, verängstigt oder verletzt. Jeder einzelne Fall wird mit Herz und Sachverstand begleitet – oft bis zur erfolgreichen Vermittlung, manchmal einfach nur bis zu einem würdevollen Leben im Tierheim.

Spendenkonten Metanoia Tiernothilfe:
- PayPal:
info@metanoia-tiernothilfe.com
(Bitte "Freunde und Familie" auswählen, um Gebühren zu vermeiden.) - Spendenkonto:
Metanoia Tiernothilfe
IBAN: AT25 2060 1034 0016 0283
BIC: SPBRAT2BXXX - Teaming: https://www.teaming.net/metanoiatiernothilfe

(VOL.AT)