Umkämpfter Wiener Gemeindebau: SPÖ und FPÖ dominieren bei Wählern

SPÖ und FPÖ haben bei der Wiener Gemeinderatswahl am Sonntag in den Gemeindebauten stark gepunktet. Nach Berechnungen des OGM-Instituts für die APA erreichten die Sozialdemokraten unter Gemeindebaubewohnern 47 Prozent der Stimmen und die Freiheitlichen 30 Prozent. Damit liegen sie jeweils deutlich über ihren voraussichtlichen Gesamtergebnissen (SPÖ: 39,5 Prozent, FPÖ: 20,4 Prozent) - fast acht von zehn Bewohnern im kommunalen Wohnbau haben damit rot oder blau gewählt.
Wiener Gemeindebau als Hochburg für SPÖ und FPÖ
Mehr als ein Fünftel der Wienerinnen und Wiener wohnen in den 1.800 Gemeindebauten - sie bilden damit eine große und zwischen SPÖ und FPÖ traditionell heftig umkämpfte Wählergruppe. Das Wahlverhalten im Gemeindebau lässt sich allerdings nicht unmittelbar messen. Denn während einige große Häuser eigene Wahlsprengel bilden, liegen die meisten Gemeindebauten in "Mischsprengeln" mit privaten oder Genossenschaftswohnungen. Für die aktuelle Auswertung hat OGM die Sprengelergebnisse vom Sonntag daher um Informationen über die Wählerstruktur ergänzt und ein Regressionsmodell verwendet, um auf das Wahlergebnis im Gemeindebau zu schließen.

2020 holte die SPÖ im Gemeindebau mit 51 Prozent noch eine knappe absolute Mehrheit. Die nunmehrigen 47 Prozent bedeuten also leichte Einbußen, die noch dazu etwas größer sind als bei der Gesamtbevölkerung. Die FPÖ wiederum kletterte von zwölf Prozent im Gemeindebau 2020 auf 30 Prozent.
Grüne, ÖVP und NEOS weit abgeschlagen
Alle anderen Parteien spielen im Gemeindebau kaum eine Rolle: ÖVP, Grüne und NEOS kamen jeweils nur auf fünf bis sechs Prozent. Auch die KPÖ erreichte mit drei Prozent ein minimal schlechteres Ergebnis als im Gesamt-Schnitt, das Team HC Strache lag im kommunalen Wohnbau umgekehrt minimal besser als wienweit.
(APA/Red)