AA

"Hält keiner mehr aus!": Betroffene über tägliche Stau-Hölle rund um Dornbirn-Nord

Verkehrschaos rund um Dornbirn Nord.
Verkehrschaos rund um Dornbirn Nord. ©handout/privat
Chaos, genervte Pendler und überforderte Busfahrer – schuld ist die völlig überlastete Zoll-Wartestrecke beim Güterbahnhof Wolfurt. Was als modernes Güter-Drehkreuz gedacht war, ist zu täglichem Nervenkrieg für die Region geworden. VOL.AT hat mit Betroffenen gesprochen – und die packen aus.
Stauchaos rund um Dornbirn Nord: Das ist der Grund
Verkehrschaos rund um Dornbirn-Nord

Wer morgens mit dem Auto den Dornbirn-Nord-Kreisverkehr befahren muss, kennt das Drama: Der Verkehr steht. Grund dafür ist das am Güterbahnhof Wolfurt verursachte tägliche Verkehrschaos rund um den Kreisverkehr Dornbirn-Nord. Und mit den kommenden Mai-Feiertagen spitzt sich die Lage weiter zu. VOL.AT hat bei Betroffenen nachgefragt und das Bild, das sich zeigt, ist erschreckend.

Jetzt auf VOL.AT lesen

"Es ist Chaos pur!"

Stand 07:22 Uhr. ©handout/privat

Ein Mitarbeiter der ÖBB, der anonym bleiben möchte, bringt es auf den Punkt: "Dieser Stau wird fast jeden Tag durch die Zollsituation verursacht. Und das wirft auch für uns als ÖBB ein schlechtes Licht – obwohl wir damit überhaupt nichts zu tun haben." Die Wartestrecke des Zolls sei längst nicht mehr zeitgemäß, man müsse dringend handeln. Für ihn ist klar: "Es fehlt einfach der direkte Autobahnanschluss an den Güterbahnhof. Das würde die Situation um einiges leichter machen."

Baywa Lauterach: "Tägliche Belastung für unsere Mitarbeiter"

Stand 07:50 Uhr. ©handout/privat

Auch die Unternehmen in der Umgebung sind massiv betroffen. Silke Jäger, Marktleitung der BayWa Lauterach, bestätigt: "Was früher 20 Minuten Fahrt waren, ist jetzt eine gute Stunde. Natürlich ist das eine tägliche Belastung für unsere Mitarbeiter." Kündigungen direkt aufgrund des Staus will sie nicht bestätigen, doch der Frust sei allgegenwärtig. "Auch Kunden überlegen sich inzwischen genau, ob sie sich das antun wollen. Wer kann, meidet die Gegend in der Früh."

Landbus fährt Umwege – trotzdem Ärger ohne Ende

Selbst der öffentliche Verkehr bleibt nicht verschont. Eine Mitarbeiterin des Landbus Unterland erklärt: "Unsere Busse fahren alle Haltestellen an, aber über Umleitungen. Die Fahrer sind genervt, weil sie ständig Beschwerden von Fahrgästen kassieren, die zu spät zur Arbeit oder Schule kommen." Die Schuld werde dabei oft fälschlicherweise bei der ÖBB gesucht, obwohl die Ursache eindeutig beim Zoll liegt.

Stand 11:51 Uhr. ©handout/privat

Von Dornbirn nach Wolfurt eine halbe Stunde: "Das kann doch nicht sein!"

Der ÖBB-Mitarbeiter berichtet weiter: "Unsere eigenen Leute am Campus und bei den Nachbarbetrieben kommen gestresst zur Arbeit, weil sie im Stau stehen. Es kann doch nicht sein, dass man von Dornbirn nach Wolfurt eine halbe Stunde früher losfahren muss, nur um pünktlich zu sein. Das hält ja keiner mehr aus!"

Stand 08:13 Uhr. ©handout/privat

Die große Hoffnung: 2027

Die Lage trifft alle: Schüler, die auf den Bus angewiesen sind, Pendler, die sich durch die Staustrecken kämpfen, und auch Spediteure, deren LKWs sich durch den Verkehr quälen müssen.

Stand 10:10 Uhr. ©handout/privat

Ein Lichtblick am Horizont? "Die Schweizer Zollbehörden haben angekündigt, dass sich 2027 das Zollverfahren ändern wird. Dann hätten wir wahrscheinlich 30–40 % weniger LKWs", so der ÖBB-Mitarbeiter. Doch bis dahin – bleiben wohl nur Geduld, Frust und das tägliche Verkehrsroulette.

Stand 13:39 Uhr. ©handout/privat

"Belastung für alle enorm": Ruf nach Lösungen wird lauter

Alle Gesprächspartner sind sich einig: Es muss endlich etwas passieren. Die Zollsituation müsse grundlegend überdacht und gelöst werden. "Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sich niemand dieser Sache annimmt. Aber die Belastung ist für alle enorm", so die dringende Bitte des ÖBB-Mitarbeiters.

Stand 14:39 Uhr. ©handout/privat

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Vorarlberg
  • "Hält keiner mehr aus!": Betroffene über tägliche Stau-Hölle rund um Dornbirn-Nord