Nachgefragt: Was können Männer tun, damit sich Frauen nachts sicherer fühlen?

Es ist eine Situation, die viele Frauen kennen: Es ist dunkel, die Straßen sind leer – und plötzlich geht ein fremder Mann hinter einem. Auch wenn es harmlos sein mag, fühlen sich manche in solchen Momenten unwohl. Was können Männer tun, damit sich Frauen nachts wohler fühlen? VOL.AT hat sich umgehört.
Verhalten im öffentlichen Raum
Nicht selten löst bereits das bloße Auftauchen eines unbekannten Mannes hinter in der Nacht ein Gefühl der Anspannung aus. Dabei geht es weniger um konkrete Vorfälle, sondern um das subjektive Sicherheitsempfinden. Wie sich Männer in solchen Situationen verhalten – etwa durch Abstand, ruhiges Tempo oder andere Signale – kann dabei einen großen Unterschied machen.
Video: Was können Männer tun?
Pfefferspray und bis nach Hause begleiten

Miriam aus Kennelbach spricht offen über ihre Sorgen. Sie würde sich wünschen, dass Männer in solchen Situationen aktiv Rücksicht nehmen – etwa durch Abstand oder indem sie sich bemerkbar machen. Ein beruhigendes Wort könne viel ausmachen. Für sich selbst überlegt sie, Pfefferspray mitzunehmen und lasse sich nach Hause begleiten. "In der Zeit jetzt hat man einfach echt Angst mittlerweile", meint sie.
Straßenseite wechseln als Lösung?

Martina und Ramazan aus Lustenau sehen das Thema unterschiedlich. Während Martina meint, dass es helfen könne, die Straßenseite zu wechseln, sieht Ramazan die Verantwortung nicht allein bei den Männern: Ein Mann, der keine bösen Gedanken hege, müsse gar nichts tun, meint er. "Er macht ja nichts, warum muss er da was tun? Er läuft einfach seine Strecke." Für ihn sei es entscheidend, dass man einander mit Vertrauen begegne, nicht mit Misstrauen.
Mehr Achtsamkeit gefordert

Anja aus Dornbirn plädiert für mehr Achtsamkeit im öffentlichen Raum – besonders nachts. "Einfach ein bisschen schauen, wo Frauen sich aufhalten und in brenzligen Situation auch eingreifen." Auch wenn sie selbst noch nicht in eine brenzlige Lage geraten sei, kenne sie einige Berichte von Frauen, bei denen das anders war.
"Nicht verfolgen" – klare Worte von Sabrina

Für Sabrina aus Bludenz ist die Sache klar: Männer sollten Frauen nachts auf keinen Fall das Gefühl geben, verfolgt zu werden. "Wenn sie in der Nähe sind und ich fühle mich nicht wohl – normalerweise merkt man das als Person – dass sie dann sagen, ich tue dir nichts", erklärt sie. Sie müsse jeden Abend am Bahnhof vorbei. "Da gehe ich immer ganz schnell durch. Eigentlich schaue ich auch immer die Leute an."
Rücksicht durch Distanz

Elmar aus Lauterach hat für sich eine einfache Lösung gefunden: "Ganz einfach: nicht hinter ihnen nach laufen, sondern einfach vielleicht ein bisschen zur Seite gehen." Er wolle nicht, dass sich jemand von ihm verfolgt fühle. Als Vater und Großvater wisse er, wie unangenehm solche Situationen wirken können: "Es ist sicher kein feines Gefühl, wenn jemand hinter ihnen nachläuft."
"Nicht zu nahe kommen"

Auch Emilia und Svea, aus Satteins und Feldkirch, betonen die Bedeutung von räumlichem Abstand. "Nicht zu nahe zu mir kommen", meinen sie als Antwort. Frauen würden sich sicherer fühlen, wenn Männer ihnen nicht zu nahe kommen.
(VOL.AT)