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Der reichste Mann vom Bodensee und was er mit der Gründung von Google zu tun hatte

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Er ist der reichste Mensch vom Bodensee – und doch kennen die wenigsten seinen Namen. Aus einem beschaulichen Ort am Ufer des Sees stammt ein Mann, dessen technische Visionen die Welt verändert haben.

Eine Geschichte wie aus einem Hollywood-Film: Sein Weg führte ihn vom Funkmast auf dem elterlichen Dach direkt ins Silicon Valley, wo er mit einem frühen Investment in ein kleines Start-up namens Google Geschichte schrieb.

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Im Forbes-Ranking

Die Rede ist von Andreas von Bechtolsheim, dem reichsten Tech-Unternehmer Deutschlands, dessen Vermögen laut Forbes 14,2 Milliarden US-Dollar beträgt.

Andreas von Bechtolsheim - vom Bodensee ins Silicon Valley. ©Norbert Stuhrmann/Wikipedia

Ein Tüftler aus Lindau

Geboren 1955 in Hängeberg, aufgewachsen in Lindau, zeigte von Bechtolsheim früh seinen Forscherdrang. Bereits mit sechs Jahren zerlegte er den Kassettenrekorder seines Vaters – und setzte ihn erfolgreich wieder zusammen. Mit 14 Jahren baute er einen 25 Meter hohen Funkmast auf das Elternhaus, und mit 18 gewann er den Bundeswettbewerb "Jugend forscht" in Physik. Dieser Erfolg öffnete ihm die Tür zur Tech-Welt: Ein Fulbright-Stipendium brachte ihn 1975 in die USA, wo er an der Carnegie Mellon University Informatik studierte.

Revolution mit Sun Microsystems

Ende der 1970er Jahre gelang von Bechtolsheim ein entscheidender Durchbruch. Während seines Studiums an der Stanford University entwickelte er eine visionäre Idee für einen leistungsstarken Arbeitsplatzrechner, eine Art frühen Workstation-Computer. Doch die Industrie zeigte wenig Interesse an seinem Konzept. Kurzerhand gründete er 1982 zusammen mit drei Studienfreunden die Firma Sun Microsystems. Das Unternehmen, dessen Name für „Stanford University Network“ steht, brachte innovative Computerlösungen auf den Markt. Als Sun Microsystems 1986 an die Börse ging, erzielte es bereits einen Jahresumsatz von rund 500 Millionen US-Dollar. 2010 wurde die Firma von Oracle übernommen, was von Bechtolsheim zum Multimillionär machte.

Der Sprung ins Silicon Valley

Doch der entscheidende Coup gelang ihm 1998: Als einer der ersten Investoren erkannte er das Potenzial von Google. In einer Garage in Menlo Park schrieb er einen Scheck über 100.000 Dollar aus – noch bevor Google überhaupt eine Firma war. Dieser Scheck, ausgestellt auf „Google Inc.“, zwang die Gründer Larry Page und Sergey Brin, ihr Unternehmen offiziell zu gründen, um den Scheck einlösen zu können. Heute hält von Bechtolsheim noch immer Anteile an Google, die einen Großteil seines Vermögens ausmachen.

Auch weiterhin erfolgreicher Geschäftsmann

Von Bechtolsheim, der heute in Kalifornien lebt, hat mit seinem Investment nicht nur seinen Reichtum gesichert, sondern auch die Tech-Welt nachhaltig geprägt. Seine zweite große Erfolgsgeschichte ist Arista Networks, ein Unternehmen für Netzwerklösungen, das er 2004 gründete und das 2024 einen Umsatz von 6,4 Milliarden Euro erzielte.

Der stille Milliardär

Trotz seines Reichtums bleibt von Bechtolsheim bodenständig. In Interviews betont er oft, dass es ihm weniger um Geld als um Innovation geht. Sein Vermögen katapultierte ihn laut Manager Magazin im Ranking der 500 reichsten Deutschen von Platz 19 auf Platz 10, mit einem Zuwachs von 8,4 Milliarden Euro in nur einem Jahr. Dennoch ist er in seiner Heimat am Bodensee kaum bekannt – ein stiller Milliardär, dessen Ideen die Welt eroberten. Bechtolsheim lebt abwechselnd in Los Angeles und auf Hawaii.

(VOL.AT)

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