Von Finnland an den Bodensee: Lilli Paasikivi über ihre Vision für die Bregenzer Festspiele

Sie zeigt sich begeistert über die Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten – von der imposanten Seebühne bis hin zu Kammermusik – und betont, wie inspirierend die Naturkulisse von Bregenz für kreative Prozesse ist. Zum Auftakt präsentiert sie "Ödipus" von Enescu, ein Werk, das durch kraftvolle Musik und zeitlose Themen besticht. Auch der "Freischütz" wird in einer modernen Interpretation erneut aufgeführt. Paasikivi hebt hervor, wie wichtig internationale Zusammenarbeit im Opernbetrieb ist und wie einzigartig die technischen und künstlerischen Anforderungen der Seebühne sind – etwa bei der geplanten Produktion von "La Traviata" für die Saison 2026/27.
Mischung aus klassischen und modernen Werken
Ein weiteres Anliegen ist ihr die Förderung zeitgenössischer Kunstformen. Mit Projekten wie "Borrowed Light" oder Werken der Komponistin Kaija Saariaho will sie moderne Themen und Formsprachen aufgreifen. Besonders wichtig ist Paasikivi, dass das Festival Relevanz für die Gegenwart behält – sowohl gesellschaftlich als auch politisch.
Sie bringt auch finnische Einflüsse mit nach Bregenz, möchte aber langfristig eine ausgewogene Mischung klassischer und moderner Werke präsentieren. Ihr Ziel ist es, die Bregenzer Festspiele als kulturell anspruchsvolles und gleichzeitig zugängliches Festival weiterzuentwickeln – mit Offenheit für neue Trends und einem tiefen Respekt für das Bestehende. Persönlich möchte sie auch Vorarlberg besser kennenlernen – am liebsten zu Fuß statt mit der Seilbahn.
(VOL.AT)