Villa Beer wird Museum: Wien hilft mit 500.000 Euro

Die in der Nähe von Schloss Schönbrunn gelegene Villa Beer soll nach Plänen der Villa Beer Foundation in mittlerer Zukunft als Hausmuseum öffentlich zugänglich werden. Derzeit wird das Architekturjuwel der Wiener Moderne saniert. Wien fördert die Maßnahmen über den Altstadterhaltungsfonds in Höhe von 500.000 Euro, wie Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte.
Bereits im Vorjahr unterstützte die Stadt das Vorhaben mit 200.000 Euro. Anders als bei der jetzigen halben Million Euro ging es aber nicht um eine sanierungsbezogene Förderung, sondern um Hilfe für die Vorarbeiten im Rahmen einer Zwei-Jahres-Förderung, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Büro der Stadträtin. "Das Engagement und die Feinfühligkeit, mit der hier ein privater Bauherr das Baudenkmal mit hohem finanziellen Aufwand sichert, obendrein einer zeitgemäßen ökologischen Sanierung unterzieht und dem Publikum öffnen wird, ist einzigartig", argumentierte Kaup-Hasler die nunmehrige Geldspritze über den Altstadterhaltungsfonds. Diese "hilft uns enorm", zeigte sich Lothar Trierenberg, Geschäftsführer der Villa Beer Foundation, die das vom Verfall bedrohte Haus 2021 gekauft hatte, dankbar.
Familie Beer bewohnte Architekturjuwel in Wien nur ein Jahr lang
1929 hatte die Industriellenfamilie Beer das Grundstück in der Wenzgasse in der Hietzinger Cottage erworben, noch im selben Jahr startete der Bau unter der Führung des Architekten Josef Frank, dessen Geburtstag sich heuer zum 140. Mal jährt. Finanzielle Schwierigkeiten zwangen die Besitzer allerdings bereits 1932, ein Jahr nach dem Einzug, Haus und Grundstück zu verpfänden.
Im Fokus des künftigen Hausmuseums soll die Vermittlung der Architektur des viergeschoßigen Wohnhauses stehen. Zentralen Stellenwert habe aber auch der zeitgeschichtliche Kontext, hieß es. Aufgearbeitet werden demnach die Biografien ihrer Architekten und der Bauherrenfamilie Beer, deren Lebensläufe stellvertretend für jene zahlreicher anderer, in den 30er-Jahren zur Emigration gezwungener Wiener Jüdinnen und Juden stehen. Die Sanierungsarbeiten sollen Ende des Jahres abgeschlossen sein.
(APA/Red)