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Blockade bei Heidelberg Materials: Polizei rückt mit Hammer und Meißel an

Klimakleber haben sich nun ein neues Ziel ausgesucht
Klimakleber haben sich nun ein neues Ziel ausgesucht ©APA/Deutsche Presse-Agentur GmbH/Lennart Preiss; Screenshot Instagram
Mit Hammer und Meißel musste die Polizei eine Blockade vor dem Zementwerk von Heidelberg Materials auflösen – eine neue Klimagruppe prangert massive CO₂-Emissionen an.

In Leimen bei Heidelberg (Baden-Württemberg) kam es am Montagmorgen zu einer gezielten Blockadeaktion gegen das Zementunternehmen Heidelberg Materials. Etwa ein Dutzend Aktivisten der bisher unbekannten Gruppierung „End Cement“ versperrte die Zufahrt zum Werk. Einige der Beteiligten klebten sich an den Boden, andere hielten ein Transparent mit der Botschaft: „It’s Time to End Cement“.

Um die Blockade zu beenden, musste die Polizei nach eigenen Angaben mit Meißel und Hammer eingreifen. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen.

Kritik an CO₂-Bilanz von Heidelberg Materials

Die Protestaktion richtet sich gegen die klimaschädlichen Auswirkungen der Zementproduktion. Laut Angaben der Aktivistengruppe sei die Zementindustrie weltweit für rund acht Prozent der globalen CO₂-Emissionen verantwortlich – das sei mehr als der gesamte afrikanische Kontinent und fast das Dreifache des globalen Flugverkehrs.

Heidelberg Materials – früher bekannt als HeidelbergCement – gerät dabei besonders in die Kritik: Obwohl das Unternehmen öffentlichkeitswirksam auf Nachhaltigkeit setze, habe es 2023 laut Angaben der Gruppe unter allen DAX-Konzernen den höchsten CO₂-Ausstoß verzeichnet.

Farbanschlag und Auswirkungen auf die Börse

Bereits am Samstag war es zu einem Farbanschlag auf die Fassade des Unternehmens gekommen, offenbar durch einen Unterstützer der Bewegung. Die Polizei bestätigte, dass im Zuge der Proteste mehrere Personen vorläufig festgenommen wurden. Am Montagnachmittag konnte die Zufahrt zum Werk wieder freigegeben werden.

Laut einem Bericht des Finanzportals boerse-express.com könnte die Produktion durch die Blockade erheblich gestört worden sein. Konkrete Zahlen zum entstandenen Schaden liegen derzeit nicht vor. „Über Schaden, der durch einen Produktionsausfall entstanden ist, liegen uns bisher keine Erkenntnisse vor“, sagte ein Polizeisprecher gegenüber der Bild-Zeitung.

Auch an der Börse blieb die Aktion nicht folgenlos: Die Aktie von Heidelberg Materials verlor am Montag 3,77 Prozent und notierte bei 144,35 Euro – mehr als 20 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch. Neben den Protesten belasten auch internationale Handelskonflikte das Unternehmen.

(VOL.AT)

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