"Wo ist da die Grenze?" – Sollten SUV-Fahrer mehr Parkgebühren zahlen?

In Paris zahlen SUV-Fahrer seit Herbst 2024 deutlich mehr für öffentliche Parkplätze. Auch in Wien wird darüber diskutiert – mit politisch unterschiedlichen Positionen. Grünen-Spitzenkandidatin Judith Pühringer befürwortet höhere Gebühren für große Fahrzeuge, die Wiener ÖVP spricht sich klar dagegen aus. VOL.AT hat in der Bregenzer Innenstadt Stimmen zu diesem Thema eingefangen.

"Dann müsste ich für meinen Bus auch mehr zahlen"

Christian Röthlin aus Bregenz sieht die Umsetzung kritisch. Für ihn sei unklar, wo eine Grenze gezogen werden soll – ab wann ein Auto als zu groß gelte. Wörtlich sagt er: "Ich würde meinen, eher nicht, weil wo ist die Grenze, wo fange ich an für große Autos und wo für kleine." Er fährt selbst einen großen Familienbus mit verlängertem Radstand, der größer sei als viele SUVs. "Dann müsste ich für meinen Bus auch mehr zahlen", meint er. Für ihn wäre es einfacher, wenn Parkgebühren für alle gleich hoch wären.
Video: Höhere Parkgebühren für SUVs?
"Ich brauche nicht zwei Plätze"
Kerstin Schluge aus Dornbirn sieht das Thema zwiegespalten. Sie erklärt: "Wir fahren große Autos, wir verwenden sie aber auch in dem Rahmen, in dem man sie braucht als SUV: in den Bergen." In der Praxis habe sie mit ihrem Fahrzeug keine Parkplatzprobleme. "Ich finde eigentlich immer einen Platz, wie auch die Kleinen", meint sie. "Ich brauche nicht zwei Plätze, mir reicht ein Platz. Und darum nicht", erklärt sie.
"Ich sehe nicht ein, dass ich jetzt mehr zahle"

Meris Budimlic aus Bludenz spricht sich gegen eine Staffelung der Parkgebühren aus. Für ihn mache es keinen Unterschied, ob ein Auto größer ist. "Man kauft sich ja das Auto und im Endeffekt, ob es ein paar Zentimeter größer ist oder nicht, da sehe ich kein Problem." Auch die Vorstellung, mehr zu zahlen als andere, lehnt er ab: "Ich mag große Autos. Ich sehe nicht, dass ich jetzt mehr zahle als jemand anderes."
"Ob es größer oder höher ist, ist egal"

Kathrin Thomas aus Sachsen-Anhalt ist ebenfalls gegen höhere Gebühren für SUVs. Sie argumentiert: "Ich bin nicht dafür, dass für SUV mehr zu zahlen ist, weil es ist genau ein Auto. Ob es dann etwas größer, höher ist, ist egal." Auf die Frage, ob große Autos mehr Platz brauchen und daher höhere Gebühren gerechtfertigt wären, antwortet sie: "Nein, finde ich nicht." Sie selbst fährt einen Audi Q2, den kleinsten SUV des Herstellers.
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Eine weitere Befragte, die einen Audi Q4 fährt, wollte nicht vor die Kamera, sagte aber sinngemäß: Ein Auto sei ein Auto – unabhängig von der Größe. Eine Frau aus Deutschland, die ebenfalls nicht genannt werden sollte, unterstützt den Vorschlag, SUVs stärker zur Kasse zu bitten. Ihrer Meinung nach sei die Parkplatzsituation ohnehin angespannt: "Ich finde das schon gut, wenn man mehr bezahlt. Es ist ja mit den Parkplätzen sonst so schwierig überall. Und wenn jetzt alle nur so große Autos fahren, wird ja immer weniger Platz."
(VOL.AT)