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Atlantis reloaded? Diese Insel ist kleiner, unscheinbarer – und jetzt in Gefahr!

Strobel/VOL.AT
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Die VOL.AT-Redaktion hat sich umgesehen: Die Mini-Insel Hoy direkt vor Lindau steht kurz vor dem Einsturz. Steine lösen sich, die Mauer ist teilweise eingebrochen – jetzt schaltet die Stadt auf Rettungsmodus. Und das aus gutem Grund.
Kampf gegen den Verfall: Die kleinste Insel des Bodensees

Wer derzeit am Lindauer Ufer entlangspaziert, traut seinen Augen kaum: Wo sonst die kleine, fast malerische Insel Hoy aus dem Wasser ragt, bestimmen jetzt Bagger, Pumpen und Bauzäune das Bild. Statt idyllischer Weide gibt es bröckelnde Mauern und eine provisorische Zufahrtsstraße. Im Video zeigen wir Eindrücke und Stimmen direkt von vor Ort.

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Ein Stück Bodensee-Geschichte

Die Insel Hoy wurde zwischen 1922 und 1934 erbaut und gehört der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung. Die Verantwortung liegt bei der Stadt Lindau. 2019 wurden rund 30.000 Euro in eine Sanierung gesteckt, 2022 eine neue Weide gepflanzt. Jetzt, nach dem Hochwasser 2024, steht alles auf der Kippe – im wahrsten Sinne.

Normalerweise steht hier das Wasser, jetzt ein Bagger, der die Insel vor dem Verfall retten soll. ©Strobel/VOL.AT

"Wenn wir nix machen, ist sie halt weg"

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Hier wird aktuell eine Seitenwand abgetragen. ©Strobel/VOL.AT

Fertigstellung in zwei Wochen

Die Garten- und Tiefbaubetriebe Lindau (GTL) reißen zuerst die Seitenwände ein und wollen die Mauer in den nächsten zwei Wochen wieder aufbauen. Dafür wurde zunächst eine provisorische Zufahrt zur Insel geschaffen, damit Material und Maschinen überhaupt hinkommen.
„Wir fürchten, dass die Insel in ihrem jetzigen Zustand den Sommer nicht überstehen könnte“, erklärt Andreas Bauer von der GTL. Der Zeitpunkt ist entscheidend: Nur wegen des aktuell niedrigen Wasserstands ist die Aktion überhaupt möglich. Doch steigt der Pegel, müssen die Arbeiten sofort unterbrochen werden.

Dank des niedrigen Wasserstands ist die Insel überhaupt erst erreichbar für die Arbeiter. ©Strobel/VOL.AT

Die aktuelle Maßnahme kostet die Stadt rund 25.000 Euro. Eine vollständige Sanierung würde sogar bis zu 75.000 Euro verschlingen. Wer den Erhalt der Insel unterstützen möchte, kann einen Beitrag auf das offizielle Spendenkonto der Stadt überweisen. Damit dieses Stück Geschichte bestehen bleibt – so wahr Petrus es zulässt.

(VOL.AT)

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