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Masern-Alarm in Wien: Schüler bricht Quarantäne und fährt mit Bim

Ein Schüler hatte einen Absonderungsbescheid, fuhr aber trotzdem mit der Bim zum Arzt.
Ein Schüler hatte einen Absonderungsbescheid, fuhr aber trotzdem mit der Bim zum Arzt. ©APA/Canva (Sujet)
In den letzten Tagen gab es in Wien alarmierende Fälle von Masern bei Kindern. Der Ausbruch gefährdet nicht nur die betroffenen Kinder, sondern auch andere, die im Umfeld der Erkrankten sind. Es ist wichtig, über die Risiken und den Schutz durch Impfung aufzuklären.

Hohes Fieber, rote Flecken und Husten sind häufige Anzeichen von Masern. In den letzten zehn Tagen sind in einer Arztpraxis in Wien-Ottakring gleich drei Kinder und Jugendliche mit Masern aufgetreten.

Schüler fuhr trotz Masern-Erkrankung mit Straßenbahn zum Arzt

Besonders besorgniserregend ist der Fall eines 10-Jährigen, der symptomatisch ohne Ankündigung in die Praxis kam. Laut Informationen, die aus einer der Arztpraxen stammen, hatte dieser Patient sogar einen Absonderungsbescheid, nachdem in seiner Schulklasse ein Masernfall festgestellt wurde. Dies bedeutet, dass er seine Wohnung nicht hätte verlassen dürfen. Dennoch reiste er mit der Straßenbahn zur Arztpraxis, wo dann die Diagnose Masern gestellt wurde. Wie der ORF berichtet, könnte er durch seinen Besuch auch drei Babys angesteckt haben, die ebenfalls in der Praxis waren.

Schwere Folgen durch Masern-Erkrankung möglich

Die möglichen Folgen von Masern sind schwerwiegend. Masern können durch Sprechen, Husten oder Niesen übertragen werden – selbst vier Tage vor dem Auftreten der ersten Symptome sind infizierte Personen ansteckend. Die Erkrankung gilt nicht als harmlose Kinderkrankheit; etwa jedes fünfte Kind mit Masern entwickelt eine Komplikation. Eine von 1.000 Erkrankten führt die Krankheit sogar zu einer lebensbedrohlichen Gehirnhautentzündung, die bleibende Schäden verursachen kann. Besonders gefährdet sind ungeimpfte Säuglinge.

Dringender Appell zur Impfung

Um die Bevölkerung effektiv vor Masern zu schützen, ist eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent erforderlich – ein Wert, der zur Herdenimmunität führt und das Risiko für lokale Ausbrüche minimiert. Leider entfernt sich Wien jedoch derzeit von diesem Ziel. Experten fordern die Bevölkerung auf, ihren Impfschutz zu überprüfen und gegebenenfalls mit ihrem Haus- oder Kinderarzt zu sprechen, um eine Nachimpfung in Betracht zu ziehen.

Trotz der Verfügbarkeit und nachgewiesenen Wirksamkeit der Masernimpfung gibt es immer noch Menschen, die sich aus verschiedenen Gründen nicht impfen lassen. Oft sind es irrationale Ängste, religiöse Überzeugungen oder ideologische Standpunkte, die eine Impfung verhindern. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Masernimpfung seit den 1960er Jahren verfügbar ist und bereits Hunderte Millionen Dosen verabreicht wurden. Sie gilt als gut verträglich und effektiv.

(Red)

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