Hoffnungsschimmer im Fall Pawlos: Polizei prüft Video mit möglicher Sichtung

Im Fall des vermissten sechsjährigen Pawlos aus dem hessischen Weilburg ermittelt die Polizei weiterhin mit Hochdruck. Seit Dienstag fehlt von dem autistischen Buben jede Spur. Nun veröffentlichte die Polizei Westhessen ein Video, das den Erstklässler mit hoher Wahrscheinlichkeit lebend zeigt.
Laut einer Mitteilung, die in der Nacht auf Freitag auf dem offiziellen Instagram-Kanal der Polizei veröffentlicht wurde, zeigt der Clip einen Jungen auf einer stark befahrenen Straße. Ein Verkehrsteilnehmer sei im Bild zu sehen, wie er das Kind von der Fahrbahn führt. Die Aufnahmen sollen am Dienstagmittag entstanden sein. „Der Urheber ist uns bekannt, das Video ist Gegenstand der Ermittlungen“, erklärte die Polizei. Man bitte dringend darum, auf Spekulationen zu verzichten.
Umfangreiche Suchmaßnahmen gehen weiter
Ungeachtet des Videos setzt die Polizei die Suche fort. Auch am Freitag werden neue Maßnahmen ergriffen – unter anderem sind Taucher im Einsatz, um umliegende Gewässer abzusuchen. Trotz sinkender Temperaturen – nachts herrschen aktuell Werte um den Gefrierpunkt – gibt die Polizei die Hoffnung nicht auf. „Ziel unserer Maßnahmen ist und bleibt das Auffinden des Jungen“, heißt es seitens der Ermittler.
Bereits in den vergangenen Tagen wurden Spürhunde eingesetzt. Zudem verteilten die Einsatzkräfte Luftballons, in der Hoffnung, Pawlos damit aus einem möglichen Versteck zu locken.
Die Polizei bittet weiterhin um Hinweise aus der Bevölkerung, warnt jedoch vor unüberlegtem Handeln. Pawlos sei sehr schreckhaft und nicht räumlich orientiert. Ein Polizeisprecher erklärte: „Bitte sprechen Sie ihn nicht an und rufen Sie ihn nicht. Wählen Sie stattdessen den Notruf 110 oder wenden Sie sich an eine Polizeidienststelle.“
Familie beschreibt Pawlos als aufgeweckt und sensibel
Der Onkel des Buben, Goytom Gerezgiher (38), äußerte sich gegenüber BILD: „Pawlos hat doch Angst vor dem Dunkeln und hält sich die Ohren zu, wenn es zu laut ist. Er ist ein sehr quirliges, neugieriges und aufgewecktes Kind, das gerne hüpft, springt und Dinge ausprobiert.“ Sein Vater habe ihn nie aus den Augen gelassen, so Gerezgiher weiter.
Keine Hinweise auf ein Gewaltverbrechen
Die Ermittler betonen, dass es bislang keine Anzeichen für ein Gewaltverbrechen gebe. Auch das nun aufgetauchte Video liefert keine konkreten Hinweise auf den aktuellen Aufenthaltsort des Kindes. Die Polizei konzentriert sich derzeit auf die Auswertung zahlreicher eingegangener Hinweise sowie von Videoaufnahmen aus öffentlichen Verkehrsmitteln.
(VOL.AT)