Kampf um die Krone: Spannung bis zur letzten Runde in der VN.at Eliteliga

Mit nur acht Punkten Differenz zwischen dem Ersten und dem Siebten verspricht die VN.at Eliteliga ein Frühjahr voller Brisanz. Winterkönig FC Lustenau geht als Tabellenführer in die Rückrunde, gefolgt von einem Verfolgerfeld, das vor Qualität nur so strotzt.
Nicht weniger als sieben Teams dürfen sich berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen – darunter neben Traditionsvereinen wie Admira Dornbirn oder dem Dornbirner SV auch Überraschungsmannschaften wie Lochau oder Egg. Vor allem der enge Punkteabstand macht die Liga so unberechenbar – Spannung bis zur letzten Minute ist garantiert.
Lustenau als Titelkandidat Nummer eins?
FC Lustenau, unter Trainer Rainer Spiegel*, blickt auf eine makellose Testspielphase zurück. Der Kader sei auf allen Positionen „qualitativ stark verbessert“, so Spiegel. Mit 29 Punkten aus 14 Partien überwintern die Lustenauer an der Spitze – doch der Coach bleibt vorsichtig: „Es gibt mehrere Kandidaten auf den Meistertitel.“
*Rainer Spiegel war zum Zeitpunkt des Gesprächs noch Trainer des FC Lustenau
Zu diesen zählt auch SV Typico Lochau, das laut Trainer Aydin Akdeniz auch im „schwierigen zweiten Jahr“ vorne mitmische. „Ohne Verletzungspech ist bis zum letzten Spieltag alles möglich“, sagt der Coach, der einen Podestplatz als Ziel ausgibt.
Ambitionierte Verfolger aus Dornbirn und Wolfurt
Herwig Klocker, seit 16 Jahren im Amt bei der Admira Dornbirn, schwärmt von seiner aktuellen Elf: „So eine qualitativ starke Mannschaft hatte ich noch nie.“ Trotz Ausfällen glaubt er an sein eingespieltes Team – seinen Meistertipp gibt er dennoch an Wolfurt ab.
Jürgen Maccani, Coach des FC Wolfurt, setzt auf Konstanz: „Wenn wir den Schwung aus dem Herbst mitnehmen, ist alles möglich.“ Mit einem ausgeglichenen Kader und dem Selbstverständnis, jedes Spiel gewinnen zu wollen, ist Wolfurt laut vielen Trainerkollegen ein heißer Titelanwärter.
Außenseiter mit Potenzial
Der Dornbirner SV spielt die Außenseiterrolle – zumindest wenn es nach Trainerduo Yalcin/Ellensohn geht: „Wir denken nicht an die Titelchance, sondern an die Entwicklung der Mannschaft.“
Auch Egg stapelt tief, will aber unter Cetin Batir zum Abschied mit Offensivfußball glänzen. Und Feldkirch, unter Oliver Schnellrieder, sieht primär den Klassenerhalt als Ziel, betont aber das Potenzial seiner jungen Truppe.
Rückkehrer im Aufwind – Absteiger und Traditionsklub mischen mit
Auch die Absteiger der vergangenen Regionalliga-West-Saison setzen in der VN.at Eliteliga ein deutliches Ausrufezeichen. Der FC Wolfurt, im Vorjahr auf Platz 13 der Westliga abgestiegen, überwintert nun auf Rang 4 mit 26 Punkten aus 14 Spielen – und zählt laut Liga-Kollegen zu den heißesten Titelkandidaten.
Ähnliches Bild beim Dornbirner SV, der 2022/23 als 14. den bitteren Gang in die Eliteliga antreten musste. Unter dem Trainerduo Özenc Yalcin und Roman Ellensohn hat sich das Team rasch stabilisiert und rangiert aktuell mit 23 Punkten aus 14 Partien auf Platz 5 – ebenfalls in Schlagdistanz zur Spitze.
Nach Jahren der sportlichen Anonymität ist auch Blau-Weiß Feldkirch zurück im Rampenlicht. Der Traditionsklub, zuletzt 2009/10 in der Westliga aktiv, geht als Siebter (21 Punkte / 14 Spiele) ins Frühjahr und überzeugt vor allem mit seinem jungen, hungrigen Kader.
In einer internen Umfrage unter den Trainern kristallisieren sich FC Lustenau (1./29 Punkte) und FC Wolfurt als Favoriten auf den Titel heraus – doch bei gerade einmal acht Punkten Unterschied zwischen den Top sieben ist klar:
In dieser Liga ist bis zur letzten Runde alles möglich.
Stimmen aus den Lagern – Die Trainer im O-Ton
FC Lustenau – Rainer Spiegel
„Es wird schwer, gegen uns zu gewinnen. Wir sind auf allen Positionen qualitativ stark verbessert.“
Lochau – Aydin Akdeniz
„Ohne Verletzungspech besteht die Möglichkeit, bis zum letzten Spieltag eine wichtige Rolle zu spielen.“
Admira Dornbirn – Herwig Klocker
„So eine qualitativ starke Mannschaft hatte ich in 16 Jahren noch nie.“
Wolfurt – Jürgen Maccani
„Es ist kein Selbstläufer. Aber wir haben auf allen Positionen eine gut besetzte Mannschaft.“
Dornbirner SV – Yalcin/Ellensohn
„Die Entwicklung der Mannschaft steht über allem – das ist unsere Priorität.“
Egg – Cetin Batir
„Wir wollen dem treuen Anhang attraktiven Offensivfußball bieten – das ist mein Abschiedsgeschenk.“
Feldkirch – Oliver Schnellrieder
„Wenn wir unsere Tugenden auf den Platz bringen, gehören wir zu den besten Teams der Liga.“
Die heiße Phase beginnt
Mit derart engen Abständen und mehreren ambitionierten Klubs ist eines klar: In der VN.at Eliteliga steht ein packendes Frühjahr bevor. Wer am Ende jubelt, wird sich wohl erst in den allerletzten Runden entscheiden.
(VOL.AT)