Neue Anlage für Giftschlangen im Wiener Haus des Meeres

In fünf naturnah eingerichteten Terrarien mit einer Gesamtfläche von 32 Quadratmetern haben einige der gefährlichsten Schlangenarten der Welt die Möglichkeit, sich möglichst artgerecht zu bewegen. Dazu gehören Kobras, Mambas, Klapperschlangen, Puffottern und der Inlandtaipan, der als die giftigste Schlange bekannt ist.
Hochmoderne Anlage für Giftschlangen im Wiener Haus des Meeres
Der Bau sei in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung gewesen: Vom Flakturm, der den Zoo beherbergt, wurden 50 Tonnen Stahlbeton abgetragen und ein zusätzlicher Bereich von 20 Kubikmetern geschaffen. Die Statik wurde durch vier Tonnen Stahlträger verstärkt. Das Sicherheitskonzept umfasst einen komplett kameraüberwachten Wärterbereich, ein automatisierter Türverschluss schafft eine Schleuse und doppelte bis dreifache Ausbruchssicherungen sollen garantieren, dass sich kein Tier unkontrolliert bewegt. Zusätzlich wurden feinste Schutzkörbe in Wasserabläufe integriert, um auch dort ein Entweichen zu verhindern. Mit Hilfe eines klimatisierten Kammernsystems sollen die wechselwarmen Reptilien gezielt über Temperatursteuerung bewegt werden, wodurch direkter Kontakt weitgehend vermieden werde.
Dank entspiegeltem Glas erscheinen die Grenzen zwischen Besuchern und Schlangen nahezu unsichtbar. Das Haus des Meeres setzte mit der neuen Anlage "einen Meilenstein in der modernen Giftschlangenhaltung", wurde bei der Präsentation betont. Der Aqua Terra Zoo sehe es als Aufgabe, damit nicht Angst zu schüren, sondern Wissen zu vermitteln. Weltweit existieren demnach etwa 3.900 Schlangenarten, von denen rund 600 giftig sind. Das Gift dient primär der Jagd und der Verdauung, aber auch zur Verteidigung. Trotz ihres gefährlichen Rufs stellen Schlangen in der Regel keine unmittelbare Bedrohung für den Menschen dar, hieß es.
Wiener Haus des Meeres mit neuer Terrasse mit Glasboden
Eine weitere neue Attraktion gibt es im neuen Wintergarten des "Café Sharky" im vierten Stock des Zoos: Dort wartet eine Terrasse mit einem Boden aus Glas, 20 Meter über dem Eszterházypark im Bezirk Mariahilf, auf schwindelfreie Gäste. Sie bietet einen Ausblick auf die Stadt und einen Einblick in den darunterliegenden "Krokipark".
(APA/Red)