AA

Zurück auf Umwegen: Mukthar N. will wieder nach Deutschland

Nach Abschiebung nach Afghanistan jetzt im Iran: Mukthar N. plant offenbar seine Rückkehr nach Deutschland.
Nach Abschiebung nach Afghanistan jetzt im Iran: Mukthar N. plant offenbar seine Rückkehr nach Deutschland. ©APA/dpa/Stratenschulte
Mukthar N. wurde 2019 wegen einer Gruppenvergewaltigung verurteilt und 2024 nach Afghanistan abgeschoben. Nun wurde er im Iran gesichtet – mit Plänen für eine Rückkehr nach Deutschland.

Mukthar N., ein verurteilter Vergewaltiger, wurde im August 2024 mit 27 weiteren Straftätern von Deutschland nach Afghanistan abgeschoben. Der Abschiebeflug war der erste – und bislang einzige – seit der Machtübernahme der Taliban im Jahr 2021. Die Bundesregierung erkennt das Regime nicht als offizielle Regierung an und verzichtet daher auf direkte Verhandlungen.

Nun berichtet RTL Extra, dass sich Mukthar N. nicht mehr in Afghanistan aufhält, sondern sich in den Iran abgesetzt hat – offenbar mit dem Ziel, nach Deutschland zurückzukehren. Sein Anwalt soll bereits rechtliche Schritte eingeleitet haben.

Verurteilung und Abschiebung

Mukthar N. wurde 2019 zu zwei Jahren und zwei Monaten Haft verurteilt, nachdem er zusammen mit anderen Tätern ein damals 14-jähriges Mädchen stundenlang vergewaltigt hatte. Nach Verbüßung seiner Strafe wurde er nach Afghanistan abgeschoben.

Sein Anwalt erklärte laut RTL Extra bereits damals: „Er wird wiederkommen.“

„Ich habe mich geändert“ – Mukthar N. äußert sich im TV

In einem Interview mit RTL Extra bestritt Mukthar N. erneut seine Tatbeteiligung: „Ich habe dem Opfer nichts getan.“ Gleichzeitig behauptete er, er habe sich geändert und wolle ein neues Leben beginnen.

Nach seiner Ankunft in Kabul sei er angegriffen worden: „Ich wurde mit einem Stock geschlagen. Ein Taliban sagte zu mir: ‚Du bist kein Afghane!‘“ Zudem sei er in seinem Heimatdorf wegen seiner deutschen Partnerin und seines Kindes mit einer Christin auf Ablehnung gestoßen.

Ob diese Aussagen der Wahrheit entsprechen, lässt sich nicht überprüfen.

Iran als Sprungbrett nach Europa

Laut RTL ist Mukthar N. nicht der einzige Abgeschobene, der sich mittlerweile im Iran aufhält. Das Land gilt als wichtigster Transitpunkt für Menschen, die von Afghanistan aus wieder nach Europa gelangen wollen.

Bereits vor wenigen Tagen hatte BILD über Abdul F. (38) berichtet, der gemeinsam mit Mukthar N. abgeschoben wurde. Abdul F., ein mehrfach verurteilter Intensivtäter mit 166 Einträgen in der Polizeidatenbank, lebt inzwischen in Kabul und betreibt dort zwei Läden.

(VOL.AT)

  • VIENNA.AT
  • Deutschland
  • Zurück auf Umwegen: Mukthar N. will wieder nach Deutschland
  • Kommentare
    Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.