Der Glasbedarf in Europa ist laut Unternehmensangaben um bis zu 50 Prozent zurückgegangen – ein harter Schlag für die Branche. Nun zeigen interne Informationen, wie drastisch die Lage wirklich ist. Ein interner Aushang, der VOL.AT vorliegt, bestätigt die wirtschaftlichen Herausforderungen und den Druck, unter dem das Unternehmen steht.
Während laut der Geschäftsführung von Glas Marte andere Betriebe bereits auf eine Drei-Tage-Woche umgestellt haben, musste Glas Marte nach eigener Aussage „schmerzhafte Einschnitte“ vornehmen.
„Es ging alles so schnell“ – Ein Betroffener erzählt

Einer der gekündigten Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte (Name ist der Redaktion bekannt), beschreibt den Moment, als er von der Kündigung erfuhr:
- „Man wurde ins Personalbüro gerufen und dann kam die Nachricht: Wir müssen Stellen abbauen. Es gab keine Vorwarnung.“
Noch bis Ende März ist er im Unternehmen tätig, danach muss er sich neu orientieren. Er ist nicht allein – mindestens sieben weitere Kollegen wurden ebenfalls gekündigt, und weitere fürchten, die nächsten zu sein.
Verunsicherung in der Belegschaft
Während für einige der nächste Schritt noch ungewiss ist, haben andere bereits nach Alternativen gesucht. Doch nicht nur die Betroffenen spüren die Veränderung – auch innerhalb der Belegschaft ist die Stimmung gedrückt:
- „Man merkt, dass sich die Atmosphäre verändert hat. Viele fragen sich, wie es weitergeht und haben Angst die nächsten zu sein.“
Die Glasbranche kämpft seit Monaten mit sinkenden Auftragszahlen. Besonders im Baugewerbe fehlt die Nachfrage – das trifft auch Zulieferer wie Glas Marte.

„Man hätte es anders machen können“
Obwohl der Mitarbeiter versteht, dass wirtschaftliche Gründe hinter den Kündigungen stehen, hätte er sich mehr Transparenz von der Geschäftsleitung gewünscht:
- „Fair wäre gewesen, wenn man uns vorher zumindest ein Zeichen gegeben hätte. Viele von uns sind seit über zehn Jahren im Betrieb – da hätte man anders mit uns umgehen können.“
Die Enttäuschung sitzt bei einigen tief, vor allem weil viele Betroffene lange Teil des Unternehmens waren. Doch statt zurückzublicken, will sich der gekündigte Mitarbeiter auf das konzentrieren, was kommt: „Ich nehme es, wie es kommt. Jetzt geht’s darum, nach vorne zu schauen. Ich habe schon Bewerbungen am laufen.“
(VOL.AT)