Gefährliche Engstelle sorgt für Diskussionen
Die Skiroute 170 ist eine der bekanntesten Abfahrten in Lech/Zürs – und zugleich eine der heikelsten. Der Grund: eine markante Verengung mit einem leichten Gegenanstieg. Viele Wintersportler nehmen deshalb mit hoher Geschwindigkeit Anlauf, um den Anstieg ohne Stockeinsatz zu bewältigen. Wer zu langsam fährt, bleibt auf halber Strecke stehen und muss laufen.

Dieses Verhalten führt jedoch immer wieder zu gefährlichen Kollisionen. „Man muss richtig Gas geben, sonst wird es schwierig“, hört man an der Spitze der Madlochbahn. Doch genau diese riskante Fahrweise sorgt regelmäßig für Unfälle.

Susanne Moll von der Alpinpolizei Lech kennt das Problem
Die Alpinpolizei in Lech kennt das Problem. Susanne Moll, die bereits bei mehreren Unfällen an der Madlochkompression im Einsatz war, mahnt zur Vorsicht: „Es ist eine Skiroute – hier braucht es Erfahrung und Achtsamkeit.“ Dennoch ignorieren viele Wintersportler die Gefahren und fahren mit hoher Geschwindigkeit, ohne Rücksicht auf andere.
Polizei warnt vor riskantem Verhalten
Die Einhaltung der FIS-Regeln sei essenziell, um das Risiko zu minimieren. Der Unfall zwischen Weihnachten und Neujahr, der mehrere Verletzte forderte, wird laut Moll weiterhin untersucht. „Hier sind die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen“, so Moll, die die Massenkollision für die Polizei aufnahm.


Topografie macht Änderungen schwierig
Warum bleibt die Engstelle bestehen? Ein erfahrener Skifahrer und Mitglied des Alpenvereins erklärt: „Die Topografie lässt hier keine andere Streckenführung zu. Wer hier fährt, sollte wissen, worauf er sich einlässt.“


Nicht alle empfinden die Stelle jedoch als problematisch. Ein Tourist aus Singapur, der nach zwölf Jahren erneut am Arlberg Ski fährt, sieht die Herausforderung eher gelassen: „Solange man seine Geschwindigkeit gut kontrolliert, ist alles in Ordnung.“

Gefahrenstelle auch in den Semesterferien?
Mit den bevorstehenden Semesterferien wird die Skiroute 170 noch stärker frequentiert. Bleibt die Madlochkompression ein gefährlicher Hotspot, oder passen sich die Skifahrer an? Im VOL.AT-vor-Ort-Check zeigte sich, dass die Engstelle mit vorausschauender Fahrweise sicher zu bewältigen ist. Klar ist jedoch: Die Verantwortung liegt bei jedem Einzelnen.
360 Grad-Video von der Abfahrt beim Madloch
Antworten aus dem Skigebiet
Bezüglich der Semesterferien haben wir beim Bergbahnbetreiber nachgefragt, womit man rechnen muss:
Wie sind die Pistenverhältnisse in Hinblick auf die anstehenden Semesterferien?
Die Verhältnisse im Skigebiet sind aktuell bestens. Dank der jüngsten Wetterbedingungen, Schneefälle und der professionellen Präparierung bieten wir beste Bedingungen für Wintersportler. Die Teams der Liftgesellschaften von Lech, Oberlech und Zürs sind täglich im Einsatz, um die bekannt hohe Qualität der Präparierung der Skiabfahrten zu garantieren und so ein tolles Skivergnügen bieten zu können.
Der Andrang in den Ferien wird sicher groß sein, was erwartet ihr im Skigebiet von diesen Tagen?
Die Semesterferien gehören wie die Weihnachtsferien oder auch die Faschingstage natürlich zu den beliebtesten Wochen des Winters. Ski Arlberg bietet als größtes Skigebiet Österreichs jedoch mit 85 Bahnen und Liften sowie 300 Kilometern Skiabfahrten ein so großes Angebot, dass sich die Skifahrer im weitläufigen Skigebiet entsprechend verteilen und somit auch zu diesen Zeiten ein genussvolles Skifahren problemlos möglich ist.
Trefft ihr besondere Vorkehrungen wegen des höheren Andrangs?
Nein, unser Skigebiet ist durchaus für viele Skigäste ausgelegt.
Macht ihr etwas, um lange Wartezeiten bei den Liften und Gondeln zu vermeiden?
Lange Wartezeiten gibt es in unserem Skigebiet nicht, maximal kurze Wartezeiten zu Stoßzeiten bei einigen wenigen neuralgischen Anlagen – und hier setzen wir auf eine intelligente Besucherlenkung: Durch Live-Informationen zu Wartezeiten können Skifahrer ihr Fahrverhalten flexibel anpassen und (seltene) Wartezeiten vermeiden.
Gibt es Gefahrenstellen, die Besucher auf dem Schirm haben sollten?
Die Profis der Liftgesellschaften von Lech, Oberlech und Zürs kontrollieren tagtäglich das gesamte Skigebiet, um allfällige Gefahrenstellen zu entschärfen. Weiters verfügt das Skigebiet über das Vorarlberger Pistengütesiegel – hier wird das Skigebiet auch von externen Experten diesbezüglich geprüft, und dieses Qualitätslabel wird dem Skigebiet Lech Zürs seit Anbeginn an jährlich verliehen.
(VOL.AT)
