„Jeder arbeitet in seinem eigenen Tempo“ – Sollte Arbeitsleistung über Arbeitszeit stehen?

Während klassische Arbeitsmodelle oft auf festen Zeiten basieren, gewinnt die Idee an Bedeutung, dass das eigentliche Ergebnis entscheidender ist als die Dauer der Anwesenheit. Themen wie die sogenannte Work-Life-Balance oder die Vier-Tage-Woche erlangen zunehmend an Relevanz. Um ein Stimmungsbild einzufangen, hat VOL.AT in der Bregenzer Innenstadt nachgefragt – und die Antworten waren eindeutig.

"Mehr Freizeit wäre angemessen"
Für Evelyn Huber aus Bregenz steht fest: Die Arbeitsleistung sollte im Mittelpunkt stehen. „Wenn man in kurzer Zeit eine gute Leistung erbringt, ist das vollkommen in Ordnung“, sagt die Pensionistin. Auch die klassische 40-Stunden-Woche sieht sie kritisch: „Das Leben ist oft schon schwer genug – da wäre ein bisschen mehr Freizeit durchaus angemessen.“
Video: Arbeitszeit oder Leistung – was ist wichtiger?
"Ohne Stunden keine Leistung"

„Stunden kann ich absitzen“, sagt Peter Bogoczek und betont damit, dass für ihn die Arbeitsleistung im Fokus steht. Gleichzeitig ist dem Hörbranzer bewusst: „Ohne Stundenarbeit werde ich keine Leistung erbringen.“ Für ihn kommt es daher auf die richtige Balance an – denn Zeit und Ergebnis stehen, laut Bogoczek, in direktem Zusammenhang.
"Wirkungsvolle Arbeit wiegt schwerer als Zeit“

Annemarie Kaufmann aus Dornbirn arbeitet im Pflegebereich als Heimpflegerin und ist überzeugt, dass in ihrem Beruf die Qualität der Arbeit weit mehr zählt als die Anzahl der geleisteten Stunden. „Wenn ich einen Klienten motivieren oder betreuen kann, ist das für mich viel wertvoller als die bloße Arbeitszeit“, betont Kaufmann.
"Jeder arbeitet in seinem eigenen Tempo"
Die Harderin Merel Dilek bringt es auf den Punkt: „Qualität ist nicht immer Quantität.“ Für die 19-Jährige zählt nicht, wie viel Arbeit man schafft, sondern welches Ergebnis dabei herauskommt.

Auch Dalila Burzic aus Dornbirn sieht den klassischen Acht-Stunden-Tag kritisch. „Jeder arbeitet in seinem eigenen Tempo. Entscheidend ist, dass die Arbeit erledigt wird“, betont die 18-Jährige. Wenn jemand in vier Stunden genauso viel leistet wie ein anderer in acht, hält sie das für absolut gerechtfertigt.
"Beim Fußball zählt die Leistung"
Für Profifußballer Tobias Mandler aus Altach ist klar: "Solange man Leistung bringt, sind die Stunden gleichgültig." In seinem Beruf gäbe es keine 40-Stunden-Woche. "Beim Fußball zählt die Leistung", betont der 23-Jährige.

Der Meinung ist auch der internationale Start-Up-Investor Carsten Maschmeyer. "Und genau so ist es auch beim Fußball: Da gibt es kein „Kilometergeld“ für die meisten Laufkilometer. Es zählen die Tore. Die Punkte. So einfach ist das", schreibt er auf einer seiner sozialen Plattformen.
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(VOL.AT)