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"Ich dachte, es ist vorbei": Chiara schildert die dramatischen Minuten im Auto

©VOL.AT/Strobel/Vlach
Ein Ausweichmanöver – und plötzlich stürzte das Auto mit Chiara Schratter und ihren Freunden in den Rheintal-Binnenkanal. Die dramatischen Minuten im Wasser wird die junge Frau aus Bregenz wohl nie vergessen. VOL.AT hat Chiara zu Hause besucht und mit ihr über diese schrecklichen Momente gesprochen.
Mit Auto in Rheintal-Binnenkanal gelandet

„Mir geht es relativ gut, aber ich bin immer noch geschockt“, beginnt Chiara (19) zu erzählen. Was als einfache Fahrt zu einem Kollegen begann, endete abrupt und dramatisch.

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Im Videointerview berichtet sie von den Ereignissen in jener schrecklichen Nacht.

"Ich dachte, ich schaffe es nicht raus"

„Ein Reh lief plötzlich über den Weg, wir wichen aus, das Auto geriet ins Schleudern, rutschte die Uferböschung hinunter – und dann ins Wasser.“ Der Pkw kippte und kam auf dem Dach liegend zum Stillstand.

Auf Dach liegend kam das Auto im Wasser zum Stillstand.

Im Wasser versuchte einer der drei Jugendlichen, die Gruppe zu beruhigen. Er warnte davor, dass Wasser ins Auto eindringen würde. Chiara beschreibt die beklemmenden Sekunden: „Die Bremse funktionierte nicht mehr, wir schnallten uns ab, aber ich war wie gelähmt. Mein Kollege, der bei der Feuerwehr ist, bewahrte einen kühlen Kopf und wies uns an, tief Luft zu holen.“ Einer ihrer Freunde schaffte es schließlich, sie aus dem Auto zu ziehen. „Ich dachte nur: Schaffe ich es raus, oder bleibe ich hier?“

Gedanken während des Vorfalls

Zwischen Panik und Hoffnung waren Chiaras Gedanken bei ihrer Mutter: „Ich dachte nur daran, wie sie reagieren würde, wenn ich es nicht schaffe. Doch dann kam dieser innere Impuls, diese Stimme in meinem Kopf: ‚Du hast noch ein Leben, also geh raus.‘“

Ein Kampf gegen die Zeit

Nachdem die 19-Jährige und ihre Freunde sich aus dem Wrack befreit hatten, folgte der nächste Schock: Die Rettung ließ auf sich warten. „Wir wählten den Euronotruf, aber es hat nicht funktioniert“, erinnert sich Chiara. Einer der Freunde rannte zur Straße, um Hilfe zu holen. Eine fremde Frau bot Chiara ihre Hilfe an: „Sie gab mir eine Jacke und ließ mich in ihrem Auto sitzen.“

Die Rettungskräfte trafen schließlich nach etwa 20 Minuten ein – für Chiara eine gefühlte Ewigkeit.

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Die Einsatzkräfte vor Ort.

Der nächste Tag am Unfallwagen

Das Auto wurde aus dem Kanal geborgen und auf einem Parkplatz abgestellt. VOL.AT war vor Ort und sprach mit zwei Polizisten darüber, was mit dem Unfallwagen nun geschieht. Die Beamten bestätigten, dass sie die Sicherung der Wertsachen übernehmen würden. Der Abtransport des Fahrzeugs liege jedoch in der Verantwortung des Besitzers.

Die Polizei sichert die Wertsachen im Unfallwagen. ©Strobel/VOL.AT
Auf dem Dach eine Mütze. ©Strobel/VOL.AT

Was bleibt nach dem Unfall?

Heute wirkt die junge Frau äußerlich gefasst, doch die Erlebnisse werden sie noch lange begleiten. Auf die Frage, ob sie selbst einen Führerschein machen möchte, antwortet sie zögerlich: „Vielleicht irgendwann, aber im Moment nicht.“ Ob sie den Unfall mit professioneller Hilfe verarbeiten möchte, beantwortet sie mit einem knappen: „Es geht mir gut.“

(VOL.AT)

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