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Die letzten Tage im Möbelhaus: Jetzt gehen die Lichter bei Kika in Dornbirn aus

Marcel Gillly von der GPA erklärt, wie es um die Mitarbeiter von Kika steht.
Marcel Gillly von der GPA erklärt, wie es um die Mitarbeiter von Kika steht. ©VOL.AT/Mayer
Nach 30 Jahren schließt das Möbelhaus Kika in Dornbirn kommende Woche seine Türen. Wie die Situation für Mitarbeiter ist, erklärt Marcel Gilly von der Gewerkschaft GPA.

Die Kika-Filiale in Dornbirn wird am Mittwoch nach 30 Jahren zum letzten Mal für Kunden geöffnet sein. Danach stehen VOL.AT vorliegenden Infos zufolge zwei Tage für die Ausräumung des Gebäudes an, bevor der Standort am Freitag, dem 31. Januar, endgültig geschlossen wird. Kika wird noch weitere Details zur Schließung bekannt geben. Doch wie steht es um die Mitarbeiter?

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Die Kika-Filiale in Dornbirn am Donnerstag. ©VOL.AT/Mayer

Die Situation der Kika-Mitarbeiter

Für die rund 40 verbleibenden Mitarbeitenden des Standorts bedeutet die Schließung nicht nur das Ende ihrer Arbeitsstelle, sondern auch eine unsichere Zukunft. Am Mittwoch fand eine Betriebsversammlung statt, bei der den Mitarbeitern eine Arbeitsstiftung vorgestellt wurde, wie Marcel Gilly von der Gewerkschaft GPA erklärt. „Es ging darum, mit ihnen Zukunftspläne zu entwickeln, Chancen aufzuzeigen und sie zu unterstützen, damit sie in Zukunft eine neue Arbeitsstelle finden können“, so Gilly. Die betroffenen Mitarbeiter werden bis Ende Januar ihren Austritt unterzeichnen.

Am Mittwochabend fand eine Betriebsversammlung statt. ©zVg

Video: So steht es um die Kika-Mitarbeiter

Belastende Situation für die Belegschaft

Zu einem Gespräch mit VOL.AT war am Donnerstag kein Mitarbeiter bereit. Die Stimmung ist angespannt. „Es ist eine sehr belastende Zeit für die Belegschaft“, erklärt Gilly. „Wir unterstützen sie in allem, was möglich ist, etwa auch in der Sicherung ihrer Gehälter in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer.“ Bei der Betriebsversammlung habe man intensiv mit dem AMS zusammengearbeitet, um den Mitarbeitern Perspektiven aufzuzeigen. „Jetzt ist es wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Die Mitarbeiter machen das großartig, und das Unternehmen kann stolz auf ein so engagiertes Team sein“, so der Gewerkschafter.

Mitarbeiter erhielten Informationen zu Jobsuche und Arbeitsstiftung. ©zVg
Das AMS unterstützte am Mittwoch bei der Betriebsversammlung. ©zVg

"Der Marktleiter ist sehr kooperativ"

Besonders Umschulungen und Weiterbildungen wurden den Angestellten als Optionen vorgestellt. „Es gibt Möglichkeiten, in die Arbeits- oder Pflegestiftung einzutreten, um in Branchen mit Personalmangel wie dem Pflegebereich neue Tätigkeiten aufzunehmen“, erläutert Gilly. Ziel sei es, die Mitarbeitenden zu qualifizieren und ihnen neue Perspektiven zu bieten.

Auch die Möglichkeit, einer ARbeitsstiftung beizutreten, gibt es. ©zVg

Marktleitung zeigt sich kooperativ

Während Kika nur noch begrenzt auf Presseanfragen eingeht, zeigt sich die Marktleitung in Dornbirn laut Gilly sehr unterstützend: „Der Marktleiter ist sehr kooperativ und unterstützt die Mitarbeiter vorbildlich. So sollte eine Sozialpartnerschaft in schwierigen Situationen aussehen.“ Der letzte Verkaufstag in der Filiale wird Ende Januar sein. „Das Unternehmen wird den genauen Termin noch offiziell bekannt geben“, so Gilly. Unter den Mitarbeitenden kursieren derweil Gerüchte über eine mögliche Übernahme des Standorts, etwa durch IKEA. „Das ist derzeit reine Spekulation“, sagt der Gewerkschaftsvertreter.

Kika seit 1995 in Dornbirn

Die Kika-Filiale in Dornbirn öffnete 1995 ihre Türen und war fast drei Jahrzehnte eine wichtige Anlaufstelle für Möbelkäufer in der Region. Erst im März 2023 wurde der Standort nach umfangreichen Renovierungsarbeiten neu eröffnet. Auf vier Stockwerken präsentierte Kika moderne Wohnkojen, ein neues EWE-Küchenstudio sowie hochwertige Marken wie „Schöner Wohnen“ und „Musterring“.

So sah die Kika-Filiale Dornbirn im Jahr 2002 aus. ©Archivbild: VN/Bernd Hofmeister
Kika in Dornbirn wurde im März 2023 nach dem Umbau neu eröffnet. ©VOL.AT/Mayer

Wird Kika künftig blau-gelb?

Wie es nach der Schließung mit dem Gebäude weitergeht, ist unklar. Das Gebäude liegt in einer attraktiven Lage nahe der Autobahn und gegenüber dem Messepark, wo IKEA seit 2020 ein Planungsstudio betreibt. Insider berichten, dass Gespräche zwischen IKEA und den Verantwortlichen des Kika-Standorts laufen. Auch eine Übernahme von Mitarbeitenden durch IKEA sei denkbar. Auf Anfrage von VOL.AT erklärte IKEA-Pressesprecherin Christina Strauss: "Seit unserer letzten Stellungnahme haben sich keine neuen Entwicklungen ergeben. Derzeit evaluiert IKEA Österreich weiterhin in allen österreichischen Bundesländern eine Vielzahl von Optionen für neue Kontaktpunkte, hat jedoch noch keine konkrete Entscheidung darüber getroffen, an einem oder mehreren dieser Standorte zu expandieren."

Das Ikea-Planungsstudio in Dornbirn im Messepark. ©VOL.AT/Mayer

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(VOL.AT)

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