Die letzten Tage im Möbelhaus: Jetzt gehen die Lichter bei Kika in Dornbirn aus

Die Kika-Filiale in Dornbirn wird am Mittwoch nach 30 Jahren zum letzten Mal für Kunden geöffnet sein. Danach stehen VOL.AT vorliegenden Infos zufolge zwei Tage für die Ausräumung des Gebäudes an, bevor der Standort am Freitag, dem 31. Januar, endgültig geschlossen wird. Kika wird noch weitere Details zur Schließung bekannt geben. Doch wie steht es um die Mitarbeiter?

Die Situation der Kika-Mitarbeiter
Für die rund 40 verbleibenden Mitarbeitenden des Standorts bedeutet die Schließung nicht nur das Ende ihrer Arbeitsstelle, sondern auch eine unsichere Zukunft. Am Mittwoch fand eine Betriebsversammlung statt, bei der den Mitarbeitern eine Arbeitsstiftung vorgestellt wurde, wie Marcel Gilly von der Gewerkschaft GPA erklärt. „Es ging darum, mit ihnen Zukunftspläne zu entwickeln, Chancen aufzuzeigen und sie zu unterstützen, damit sie in Zukunft eine neue Arbeitsstelle finden können“, so Gilly. Die betroffenen Mitarbeiter werden bis Ende Januar ihren Austritt unterzeichnen.

Video: So steht es um die Kika-Mitarbeiter
Belastende Situation für die Belegschaft
Zu einem Gespräch mit VOL.AT war am Donnerstag kein Mitarbeiter bereit. Die Stimmung ist angespannt. „Es ist eine sehr belastende Zeit für die Belegschaft“, erklärt Gilly. „Wir unterstützen sie in allem, was möglich ist, etwa auch in der Sicherung ihrer Gehälter in Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer.“ Bei der Betriebsversammlung habe man intensiv mit dem AMS zusammengearbeitet, um den Mitarbeitern Perspektiven aufzuzeigen. „Jetzt ist es wichtig, den Blick nach vorne zu richten. Die Mitarbeiter machen das großartig, und das Unternehmen kann stolz auf ein so engagiertes Team sein“, so der Gewerkschafter.


"Der Marktleiter ist sehr kooperativ"
Besonders Umschulungen und Weiterbildungen wurden den Angestellten als Optionen vorgestellt. „Es gibt Möglichkeiten, in die Arbeits- oder Pflegestiftung einzutreten, um in Branchen mit Personalmangel wie dem Pflegebereich neue Tätigkeiten aufzunehmen“, erläutert Gilly. Ziel sei es, die Mitarbeitenden zu qualifizieren und ihnen neue Perspektiven zu bieten.

Marktleitung zeigt sich kooperativ
Während Kika nur noch begrenzt auf Presseanfragen eingeht, zeigt sich die Marktleitung in Dornbirn laut Gilly sehr unterstützend: „Der Marktleiter ist sehr kooperativ und unterstützt die Mitarbeiter vorbildlich. So sollte eine Sozialpartnerschaft in schwierigen Situationen aussehen.“ Der letzte Verkaufstag in der Filiale wird Ende Januar sein. „Das Unternehmen wird den genauen Termin noch offiziell bekannt geben“, so Gilly. Unter den Mitarbeitenden kursieren derweil Gerüchte über eine mögliche Übernahme des Standorts, etwa durch IKEA. „Das ist derzeit reine Spekulation“, sagt der Gewerkschaftsvertreter.
Kika seit 1995 in Dornbirn
Die Kika-Filiale in Dornbirn öffnete 1995 ihre Türen und war fast drei Jahrzehnte eine wichtige Anlaufstelle für Möbelkäufer in der Region. Erst im März 2023 wurde der Standort nach umfangreichen Renovierungsarbeiten neu eröffnet. Auf vier Stockwerken präsentierte Kika moderne Wohnkojen, ein neues EWE-Küchenstudio sowie hochwertige Marken wie „Schöner Wohnen“ und „Musterring“.


Wird Kika künftig blau-gelb?
Wie es nach der Schließung mit dem Gebäude weitergeht, ist unklar. Das Gebäude liegt in einer attraktiven Lage nahe der Autobahn und gegenüber dem Messepark, wo IKEA seit 2020 ein Planungsstudio betreibt. Insider berichten, dass Gespräche zwischen IKEA und den Verantwortlichen des Kika-Standorts laufen. Auch eine Übernahme von Mitarbeitenden durch IKEA sei denkbar. Auf Anfrage von VOL.AT erklärte IKEA-Pressesprecherin Christina Strauss: "Seit unserer letzten Stellungnahme haben sich keine neuen Entwicklungen ergeben. Derzeit evaluiert IKEA Österreich weiterhin in allen österreichischen Bundesländern eine Vielzahl von Optionen für neue Kontaktpunkte, hat jedoch noch keine konkrete Entscheidung darüber getroffen, an einem oder mehreren dieser Standorte zu expandieren."

(VOL.AT)