"Der Müll macht kein gutes Bild für mich und meinen Laden"
Viele Dornbirner Geschäftsbetreiber oder Gastronomen ärgern sich am Morgen, wenn sie vor ihrem Lokal oder Laden Müll am Boden auffinden. Darunter ist etwa Unternehmer Dario Eres, dessen Büro sich in der Schulgasse befindet. "Regelmäßig sitzen Leute vor unserem Büro, bröseln alles voll und lassen den Müll liegen", sagt Eres. Er zeigt VOL.AT auch einen Blumentopf, der Opfer von Vandalismus wurde. Darauf ist Graffiti zu sehen.

Vandalismus
Eres ist gleichzeitig aber froh, dass die Buchstaben nicht die Hauswand verschmutzen. Den Topf könne man glücklicherweise umdrehen. Vor den Pflanzen in den Töpfen machen die Passanten ebenfalls nicht Halt: "Die Leute brechen Blüten ab und nehmen sie mit." Als besonders schwierig empfindet er das Verhalten, wenn Alkohol im Spiel sei. "Wie oft wir Bierflaschen aus den Blumentöpfen holen müssen, oder Müll zusammensammeln müssen", beschwert sich Eres bei VOL.AT.

Vermüllter Privatparkplatz
Gleich nebenan ärgert sich Jeffery Robertson, dass auf dem privaten Schotterparkplatz, wo sich einst das Kino befand, oft Müll liegt und nicht weggeräumt wird. Der Betreiber vom Dornbirner Geschäft Gea Waldviertler sammelt immer wieder Zigarettenstummel und anderen Müll am Gehweg vor seinem Geschäft zusammen.

Radkappen, Flaschen und Dosen
Beim Lokalaugenschein von VOL.AT liegen auf dem besagten Parkplatz Radkappen, Keksverpackungen, Getränkedosen und Bierflaschen im Kies und Gras. Drei Tage später schaut der Parkplatz beim Besuch von VOL.AT noch ähnlich aus - der Müll liegt noch immer am Boden. Der Eigentümer, welcher die Stellplätze an verschiedene umliegende Unternehmen vermietet, möchte auf telefonische VOL.AT-Anfrage keine Auskunft zu dieser Müllproblematik geben.

"Das macht kein gutes Bild für mich"
Die Erfahrung mit Littering von Poke Bowl Bakery-Betreiber Murat Gezici ist ebenfalls nicht gut. "Ich bin jeden Tag am Aufräumen", so der Gastronom. Das macht er auch auf dem angrenzenden Grundstück oder einem schmalen Durchgang, der Bahnhofstraße.
Denn er will nicht, dass seine Gäste den Müll am Weg vom Büro zu seinem Lokal sehen. "Auch wenn es nicht mein Grundstück ist, räume ich auf, weil ich es so gelernt habe. Ich will nicht, dass meine Kunden den Müll sehen."

Ältere statt junge Personen
Gezici ergänzt: "Der Müll macht kein gutes Bild für mich und meinen Laden." Er beobachtet im Gegensatz zur Erwartung eher die älteren Leute, welche Müll liegen lassen. Ihm fehlt der Fortschritt und dass die Stadt Dornbirn handelt.

"Zu wenig Mülleimer"
"Ich glaube, es sind tatsächlich etwas zu wenig Müllkübel in der Stadt verteilt", sagt Anna Beer. Die Geschäftsführerin muss vor ihrem Café Schnecko immer wieder Flaschen aus den Büschen fischen. Die 22-Jährige zeigt auf einen Mülleimer vor ihrem Café und meint, dass dieser oft derart gefüllt sei, dass der Müll neben dem Eimer am Boden liegen würde. "Ich wünsche mir mehr Möglichkeiten, den Müll wegzuwerfen. Ich habe die Anforderung schon ein paar Mal bei der Stadt eingereicht", so Beer.

"Fehlendes Bewusstsein"
Dass es zu wenig Möglichkeiten zur Müllentsorgung gibt, bestreitet jedoch die Stadt Dornbirn. "Das Angebot ist da und die Entfernungen zwischen den Abfalleimern auch durchaus zumutbar", sagt Kommunikationsleiter Ralf Hämmerle. Für das laufende Entleeren und Säubern der Mülleimer werde ein nicht unerheblicher personeller und finanzieller Aufwand betrieben.

Doch auch bei der Stadt Dornbirn ist das Littering-Problem auch bekannt: "Dass manche Mitbürger und Mitbürgerinnen ihren Müll nicht über die Abfalleimer entsorgen, sondern einfach achtlos wegschmeißen, kommt leider immer wieder vor." Ein Anstieg des Litterings kann die Stadt Dornbirn jedoch nicht beobachten: "Die Mitarbeitenden der Straßenreinigung verzeichnen auch keine gestiegenen Müllmengen." Die Stadt würde sich um eine bessere Bewusstseinsbildung bemühen.

(VOL.AT)