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Wodka-Krise! Russen sind sauer auf Putin, weil Wodka immer teurer wird

Putin braucht Geld: Wodka wurde in Russland in nur sechs Monaten 23 Prozent teurer.
Putin braucht Geld: Wodka wurde in Russland in nur sechs Monaten 23 Prozent teurer. ©APA/AFP
Das neue Jahr hat für viele Russen unerfreulich begonnen, da der Preis für Wodka erheblich gestiegen ist. Putin, der selbst eher selten zum russischen Nationalgetränk greift, braucht das Geld für seinen Krieg in der Ukraine.

Der Preis für eine Halbliterflasche Wodka hat sich mit 1. Jänner in Russland um 17 Prozent von 299 Rubel auf 349 Rubel (3,10 Euro) erhöht, wie Bild.de berichtet.

Der Preisanstieg ist schmerzhaft in einem Land, in dem das Durchschnittsgehalt etwa 800 Euro beträgt, insbesondere da der Wodkakonsum in Russland deutlich gestiegen ist. Der russische Staatssender RBC berichtete, dass zwischen Jänner und Oktober 2024 so viel Wodka verkauft wurde, wie noch nie: Ganze 625 Millionen(!) Liter - ein Plus von 15 Prozent seit 2017.

Das russische Finanzministerium ist für den Preisanstieg verantwortlich und hat, um die durch Militärausgaben, insbesondere durch den Krieg in der Ukraine, entstehenden Haushaltsdefizite zu schließen, die Steuern auf Wodka erhöht. Der Erhöhung um 17 Prozent war im Juni 2024 ein erster Anstieg um 6,4 Prozent vorausgegangen.

Leben in Russland wird immer teurer

Es geht aber nicht nur um Wodka: Die Russen reagieren verärgert auf eine Reihe von Preiserhöhungen. Neben Wodka sind auch die Zigarettenpreise um 5 Prozent gestiegen (auf 135 Rubel = 1,20 Euro), zudem liegt die Inflationsrate bei etwa 9 Prozent, was die Haushaltsbudgets weiter belastet.

Grundnahrungsmittel wie Kartoffeln und Butter haben innerhalb eines Jahres starke Preiserhöhungen erfahren, Kartoffeln stiegen um 95 Prozent, Butter um 36 Prozent und Olivenöl um 31 Prozent, wie Daten von Rosstat zeigen.

Allerdings ist Benzin in Russland so günstig wie sonst fast nirgendwo: Ein Liter Benzin kostet lediglich 54 Cent.

Droht die Wodka-Revolution?

Historische Perspektiven zeigen, dass Veränderungen der Wodka-Preise immer sensibel waren; ein ähnlicher Anstieg unter Leonid Breschnew im Jahr 1981 führte zu weit verbreiteter Unzufriedenheit in der ehemaligen Sowjetunion. Breschnew verteuerte Wodka damals um 18 Prozent, mutmaßlich um die Kosten des Afghanistan-Krieges zu kompensieren.

Damals hätten die Russen ein Protestlied aus der Zeit Lenins wiederentdeckt und aktualisiert, berichtet "Bild". Der Text spiegelt unmissverständlich, wie die Russen zu steigenden Wodka-Preisen stehen: "Wodka ist bei sieben und acht, wir trinken trotzdem, wir geben nicht auf! Sag Iljitsch, wir kommen auch mit zehn klar, aber werden es 25, dann gibt’s wieder Revolution!"

(VOL.AT)

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