Umbau der Tennisanlage in Bregenz: Große Visionen wegen Kosten zurückgeschraubt
Die Anlage des Tennisclubs Bregenz, eine der traditionsreichsten in der Region, wird derzeit komplett umgebaut. Nach fünf Jahrzehnten war die Modernisierung unumgänglich: mangelnde Sanitäranlagen, ein veraltetes Clubheim und unpraktisch angelegte Plätze sorgten für Unmut. Pünktlich zum 100-jährigen Bestehen soll die neue Anlage im Frühjahr 2025 fertig sein.
VOL.AT-Lokalaugenschein in Bregenz

Als VOL.AT beim Tennisclub Bregenz zu Besuch ist, herrscht reges Treiben auf der Baustelle. Der Gedanke, dass hier bald wieder Tennisspieler die Bälle über das Netz schlagen, lässt sich derzeit nur erahnen.

Pünktlich zum 100-jährigen Jubiläum des Clubs wird einiges erneuert. Der Spatenstich war hier Ende Oktober 2024. Im vergangenen Jahr wurde die Saison laut Präsident Michael Großgasteiger für den Umbau bereits verfrüht beendet: "Im September haben wir aufgehört zu spielen und sind in die Halle ausgewichen."
Modernisierungsbedarf
"Die Tennisanlage ist 50 Jahre alt. Deswegen hat man hier etwas machen müssen", erklärt Präsident Michael Großgasteiger. Die umfassenden Arbeiten betreffen sowohl das Clubheim als auch die Sportplätze.

Das Clubheim wird saniert und durch einen Anbau erweitert. Für die rund 600 Mitglieder eine längst überfällige Erneuerung.
Aus einem stark veralteten Damen-WC entstehen drei neue Toiletten, und auch die Herren erhalten moderne und barrierefreie Sanitäranlagen. „Vor 50 Jahren dachte niemand an Rollstuhlfahrer, heute ist das anders“, so Großgasteiger.

Für weniger Missmut bei den Sportlern
Auch die Plätze selbst werden komplett neu gestaltet. Besonders wichtig: Ein Mittelgang zwischen den Tennisplätzen soll künftig vermeiden, dass Spieler durch die Plätze laufen müssen, um ihren Court zu erreichen. „Wenn sechs Kinder durchgesprungen sind, hat das manche Spieler gestört“, blickt Großgasteiger zurück. Mit der neuen Lösung hofft der Verein auf eine deutlich entspanntere Spielatmosphäre.

Von geplatzten großen Träumen
Die ursprünglichen Visionen des Clubs waren weit größer. Eine moderne Mehrzwecksportanlage sollte entstehen, die auch anderen Vereinen zugutekommen könnte. Doch diese Pläne mussten aus finanziellen Gründen verworfen werden. „Als wir von den Kosten erfahren haben, mussten wir uns nach der Decke strecken“, sagt der Präsident. Stattdessen konzentriert man sich nun auf die grundlegenden Verbesserungen.

Die Gesamtkosten belaufen sich für den TC Bregenz auf 1,6 bis 1,7 Millionen Euro – eine Summe, die der Tennisverein mit Unterstützung des Landes und der Stadt Bregenz stemmen kann.

Allerdings zeigt sich Großgasteiger enttäuscht über die geringe Förderung des Clubheims durch die Stadt: „Die Tennisplätze wurden besser gefördert, aus welchen Gründen, weiß ich nicht.“

Außerdem würden auch Passanten etwa den Volleyballplatz nutzen und seien willkommen. Er hätte sich mehr Unterstützung von der Stadt für das Clubheim erhofft.


Eröffnung im Frühjahr geplant
Die Bauarbeiten sollen bis zum Frühjahr abgeschlossen sein. „An Ostern müssen wir mit dem Training beginnen“, so Großgasteiger. Die offizielle Eröffnung der modernisierten Anlage ist für den 26. April 2024 geplant. Bis dahin trainieren die Mitglieder weiterhin in der Halle.

Fakten: Das Bauprojekt im Überblick
- Alter der Anlage: 50 Jahre
- Mitglieder: ca. 600
- Kosten: 1,6–1,7 Mio. Euro
- Förderungen: Unterstützung durch das Land Vorarlberg und die Stadt Bregenz
- Baubeginn: Oktober 2024
- Geplante Eröffnung: 26. April 2025


(VOL.AT)