Ein ganzes Dorf wünscht sich Schnee

Gurtis Das kleine Bergdorf Gurtis liegt auf 900 Metern Seehöhe und zählt rund 300 Einwohnern. Der Wintersportverein Gurtis (WSV), der mehr als drei Jahrzehnte die Skilifte betreut, fiebert mit den Bewohnern der kommenden Wintersaison entgegen. Kassier Willi Rainer, WSV-Obmann und gesamter Betriebsleiter Werner Jussel, Geschäftsführerin vom Liftstübli Martina Gruner und Andreas Konzett, der neue Betriebsleiter der Skilanlagen, sind optimistisch: Wir freuen uns auf eine gute Wintersaison und hoffen auf genügend Schnee“.
Herzstück von Gurtis
Im Herzen des Dorfes liegt das Liftstübli – ein gemütlicher Treffpunkt, der im Winter das soziale Zentrum von Gurtis bildet. Martina Gruner, die Geschäftsführerin, kümmert sich hier um das Wohl der Gäste. Wenn die ‚Skilifte laufen, herrscht im Liftstübli Hochbetrieb. Familien, Kinder und Skifahrer treffen sich hier zum Aufwärmen und Einkehren. Zuletzt kamen die Einheimischen zum traditionellen Adventshock zusammen. Auch im Sommer ist das Liftstübli beliebt: Wanderer kehren gerne ein, während das „Lädele“ von engagierte einheimischen Frauen betrieben wird.
Skianlagen für jedes Niveau
Der Baliefer- Lift auch „Baby-Lift“ genannt, ist für Skianfänger geeignet. „Hier wäre eine Schneekanone von Vorteil“, lautet das einhellige Statement des Vereins. “Sponsoren sind herzlich willkommen”. Der 1970 erbaute Pult-Lift gilt als die Königsdisziplin und bietet die längste Abfahrt in Gurtis. Die Strecke lockt mit verschiedenen Pisten- und Geländevariationen, die der Kreativität der Skifahrer keine Grenzen setzen. Vom Pult-Lift gibt es auch die Möglich zur Überfahrt auf den Bazorahang. Der Latzer-Skilift richtet sich an anspruchsvolle Skifahrer und Familien. Kürzlich war der Baliefer-Lift am Wochenende in Betrieb, der zahlreiche kleine und große Skifans nach Gurtis lockte, sogar aus der Schweiz. Die Lifte werden seit 33 Jahren vom WSV Gurtis betreut. Die Gemeinde Nenzing ist die Eigentümerin der Liftanlagen und unterstützt diese auch finanziell. “Bei einem guten Winter sind unsere Kosten gedeckt”, erklärt Werner Jussel. Zudem tragen die Liftkarten – wie die Montafon-Brandnertal-Card, der 3-Täler-Pass, die Ländle Card und diverse Kartenangebote tragen zusätzlich zur Finanzierung bei. “Wir haben zum Glück viele Freiwillige, die uns für einen kleinen Obulus unterstützen. “So sind wir fast selbsttragend”, weiß der Obmann Werner Jussel zu berichten. “Sämtliche Einnahmen durch die Skilifte werden zu deren Erhaltung verwendet”, ergänzt Willi Rainer. „Wenn der Winter gut ist, sind die Kosten gedeckt“, betont Werner Jussell. Bei guter Schneelagebietet bietet der Skiclub Beschling und der Skiverein Nenzing regelmäßig Kinderskikurse an. “Wir arbeiten beim Einkehren mit minimaler Abgeltung”, stellt der ehemalige Betriebsleiter Werner Jussel klar. Andreas Konzett, der Vollerwerbslandwirt und neuer Betriebsleiter ist, hat die Verantwortung für die Liftanlagen übernommen und startet zuversichtlich in die Wintersaison. “Sobald es genügend geschneit hat, können wir unsere Pistenraupen einsetzen, erklärt er. Für Martina Gruner, die im Sommer als Älplerin auf der Sattelalpe arbeitet, ist eines sicher: “Es ist einfach wunderbar, wenn alles in Betrieb ist”, schwärmt die gebürtige Leipzigerin, die inzwischen Wahl-Gurtiserin ist.
Wünsche an das Christkind
Schnee ist also für Gurtis von enormer Bedeutung. Im letzten Winter konnten die Lifte nur eine Woche betrieben werden. Das ganze Dorf wünscht sich nur eines: Schnee. Damit wäre allen geholfen. Die Lifte könnten laufen, die Kinderherzen würden sich am Skifahren erfreuen und auch die Erwachsenen können den Winter genießen. “Wir wünschen uns einfach nur Schnee”, sind sich alle Vereinsmitglieder einig und blicken hoffnungsvoll auf eine gute Saison. EST