Todesfahrt in Magdeburg: Verdächtiger ist Islam-Kritiker

Der 50-jährige Arzt bezeichnet sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur selbst als "Ex-Muslim". In sozialen Medien und Interviews erhob er jüngst teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Die Zahl der Toten stieg am Samstag auf fünf.
Es seien 41 Menschen schwerstverletzt worden, hieß es am Samstag aus Sicherheitskreisen. Die "Bild"-Zeitung und weitere Medien berichteten von insgesamt mehr als 200 Verletzten. Der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, hat am Samstagmittag von fünf Toten und mindestens 200 Verletzten gesprochen.
Möglicherweise unter Drogen
Der aus Saudi-Arabien stammenden Mann wird verdächtigt, am Freitagabend mit einem Leihauto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren zu sein. Die Polizei äußerte sich am Samstagvormittag zunächst zurückhaltend zu der Frage, ob sie die Tat als Anschlag wertet. Man sei noch in der Klärung, hieß es. Der Fahrer stand einem Bericht der "Bild" zufolge womöglich unter Drogen. Ein erster Drogenwischtest sei positiv ausgefallen, berichtet das Blatt ohne Angaben von Quellen.
"Anti-Islamist und Frauenrechtler"?:
"Bittet nicht um Asyl in Deutschland"
Der Verdächtige lebt seit dem Jahr 2006 in Deutschland. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland."
Ein Auto war am frühen Freitagabend auf einem Weihnachtsmarkt in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in eine Menschengruppe gefahren.

(APA)