Da zwängen sich viele lieber mit der dicken Jacke hinters Steuer - auch wenn das ziemlich unbequem ist. „Oft wird vergessen, dass auf diese Weise teure Sicherheitssysteme und deren Aufgabe praktisch ausgehebelt werden“, gibt Mario Amann, Geschäftsführer von Sicheres Vorarlberg, zu bedenken. Vor allem der automatische Gurtstraffer am Sicherheitsgurt kann seiner Aufgabe im Unglücksfall nicht mehr nachkommen. Dicke Jacken und Mäntel können nämlich zu einer so genannten „Gurtlose“ führen. „Ähnlich wie bei einem viel zu lockeren Gurt entsteht ein Spiel zwischen Körper und Gurt“, erklärt der Sicherheitsexperte. Der Gurt liegt nicht mehr entsprechend eng an, die Schutzfunktion geht dann bei einem Crash ins Leere.
Im Normalfall wird der Gurt knapp vor einem Zwischenfall automatisch ein paar Zentimeter zurückgezogen. Das verhindert, dass der Körper in den Gurt fällt. Damit konnten einige schwere Verletzungsmuster eliminiert werden. Tragen die Fahrzeuginsassen eine dicke Jacke, zieht das System zwar auch zurück, aber die Wirkung ist durch den Abstand, den eine voluminöse Überbekleidung schafft, deutlich geringer. Im Extremfall ist sogar ein Durchrutschen möglich.
Gleiches gilt auch für Kinder im Kindersitz. „Sind die Kinder warm eingepackt, neigen die Eltern dazu, die Gurte nur locker anzuziehen“, begründet Amann. Kommt es zu einem Unfall, kann das ebenfalls verheerende Folgen haben. Deshalb ist es ratsam, Kinder ohne Winterjacke in den Sitz zu setzen, Gurte gut anzuziehen und zum Warmhalten eine Decke zu verwenden.
SICHERES VORARLBERG