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Krankenhaus Dornbirn: 80 Prozent der Patienten in der Notaufnahme sind keine Notfälle

Ein Großteil der PatientInnen in der Notaufnahme des Krankenhauses könnte auch einfach in eine Hausarztpraxis gehen.
Ein Großteil der PatientInnen in der Notaufnahme des Krankenhauses könnte auch einfach in eine Hausarztpraxis gehen. ©Hartinger, Canva (Symbolbild)
Seit Ende April dieses Jahres wird im städtischen Krankenhaus Dornbirn das Manchester Triage System zur Ersteinschätzung von Patient:innen eingesetzt, was dafür sorgen soll, dass akuten Notfällen möglichst schnell geholfen werden kann.

In einer Aussendung lobt die Stadt Dornbirn das Konzept, die Zahlen der vergangene Monate zeigen aber auch deutlich, dass viele Vorarlberger:innen auch einfach zum Hausarzt bzw. zur Hausärztin gehen könnten.

Mit dem Manchester Triage System, das die Dringlichkeit der Behandlung anhand klar definierter Kriterien priorisiert, soll eine schnellere und effizientere Versorgung gewährleistet werden.

Entlastung des Personals und Erhöhung der Patientensicherheit

Akuten Notfällen soll so rasch geholfen werden. „Dies trägt nicht nur zur Entlastung des Personals bei, sondern erhöht auch die Patient:innensicherheit, indem Notfälle ohne Verzögerung behandelt werden können“, betont Gesundheitsreferentin und Bürgermeisterin Dipl.-Vw. Andrea Kaufmann.

Bei den jährlich etwa 65.000 Patient:innen, die die Notaufnahme des Krankenhauses aufsuchen, handelt es sich allerdings nur bei 20 Prozent um medizinische Notfälle, die "sofort" oder "sehr dringend" versorgt werden müssen. 73 Prozent werden in Bezug auf Dringlichkeitsstufe der Behandlung als „normal“ eingestuft, rund sieben Prozent sogar als „nicht dringend“. Diese insgesamt rund 80 Prozent der Patient:innen könnten also auch einfach die telefonische Gesundheitsberatung 1450 anrufen oder den Hausarzt bzw. die Hausärztin aufsuchen.

Triage System hilft

Mithilfe des Triage Systems können die Notfälle zwar priorisiert werden, allerdings braucht natürlich auch die Ersteinschätzung der Patient:innen Zeit und Krankenhauspersonal. Ernsthaft erkrankte Patient:innen benötigen hingegen möglichst schnell klinisches Fachpersonal. Das betont die Stadt Dornbirn auch in ihrer Aussendung: "Diese rasche Versorgung ist eine Maßnahme, die im Ernstfall Leben retten kann." Eine derart hohe Anzahl an Fällen, die "normal" bzw. "nicht dringend" sind, dürfte hierbei entsprechend kontraproduktiv sein.

Krankenhaus Dornbirn zieht positives Zwischenfazit

Für das Krankenhaus Dornbirn gilt die Einführung der Ersteinschätzung nach dem Manchester Triage System auf jeden Fall als wichtiger Schritt zur Optimierung der Notfallversorgung. Das bestätigen laut der Aussendung der Stadt Dornbirn auch die Ergebnisse der aktuellen Patient:innenbefragung: So sind rund 98,5 Prozent der Befragten mit der ärztlichen Versorgung und 99 Prozent mit der fachlichen Betreuung durch das Pflegepersonal zufrieden.

„Diese Kombination aus schneller und effizienter Notfallversorgung und einer hohen Patient:innenbindung aufgrund herausragender Betreuung ist ein Erfolgsrezept, das wir weiter ausbauen werden“, erklärt Verwaltungsdirektor Mag. (FH) Peter Neier.

(VOL.AT)

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