"Ich wollte immer schon Eismeister werden"
Thomas Giglmaier gibt VOL.AT Einblicke, wie er zu seinem Traumberuf als Eismeister kam. Außerdem zeigt er, wie er dafür sorgt, dass in der Vorarlberghalle in Feldkirch die Fahrt auf den Kufen möglichst sicher ist.

18 Fahrten am Tag
Thomas Giglmaier lenkt die Eismaschine gekonnt und flüssig rückwärts nach einer Fahrt durch die Eissporthalle zurück in die Garage. Man merkt gleich: Das macht er nicht zum ersten Mal. Er kennt die Einfahrt in der Vorarlberghalle in Feldkirch ganz genau. Täglich lenken er und die anderen zwei Eismeister die Maschine für bis zu 18 Mal über die 1800 Quadratmeter Eisfläche. Damit sorgen sie für die idealen Bedingungen für unter anderem die Eishockeyspieler der Pioneers oder auch der VEU Feldkirch.

800 Liter in 8 Minuten
Acht Minuten dauert in etwa eine derartige Fahrt. Pro Fahrt werden etwa 800 Liter Wasser benötigt. Bei dem Wort Eismaschine denkt wohl der eine oder andere an Himbeer- oder Schokoladeneis. Seine Eismaschine produziert keine farbigen und süßen Leckereien.

Ideale Bedingungen
Die Maschine schleift das Eis in der Eissporthalle ab und trägt Wasser auf den Platz auf, um das Eis zu erneuern. So soll die ideale Eishöhe für die Sportler sichergestellt werden. Die Temperaturen des Eises sind ebenfalls ausschlaggebend für eine möglichst sichere Fahrt auf den Kufen. "Wenn das Eis zu weich ist, ist es gefährlich für die Füße, das bedeutet Verletzungsgefahr. Bei zu hartem Eis bricht es bei den Schlittschuhen aus", so der Eismeister.
Eine lang ersehnte Stelle
Nicht immer hat Giglmaier seinen Wunschberuf ausgeübt. Vor sieben Jahren hat der 55-Jährige die Kehrmaschine der Stadt Feldkirch zur Eismaschine eingetauscht. Die zwei Maschinen sehen zwar ähnlich aus, für ihn macht es aber einen großen Unterschied: Jetzt fährt er im Gegensatz zu früher die Maschine, die er wirklich mag.
Mit dem aktuellen Job ist ein Traum für ihn in Erfüllung gegangen. Er hatte es schon viele Jahre vor der Anstellung als Eismeister immer wieder mit Bewerbungen versucht. "Den Job als Eismeister habe ich immer schon gewollt, auch schon früher. Ich habe es immer probiert, probiert, probiert und es sind immer andere gekommen."

Denn er verbrachte immer schon gerne Zeit in der Vorarlberghalle - damals zwar noch nicht auf dem Eis, sondern daneben als Fan auf der Tribüne. In der Eissporthalle in Feldkirch Tosters schätzt er vor allem das Umfeld. "Es geht nicht nur ums Zuschauen. Ich mag den Umgang, die Leute, die da sind. Mit denen bin ich gerne zusammen." Sein Job umfasst neben der Eisaufbereitung vor dem Publikumslauf und zwischen den Trainings auch die Kontrolle der Anlagen wie Heizung und Ammoniak-Anlage. Vor einem Match sorgt er nicht nur für die ideale Eisfläche, sondern ebenfalls dafür, dass Schirikabinen, Mikrofone und Lautsprecher vorbereitet sind.

Schwer zu finden
Heute ist der Job des Eismeisters leider nicht mehr derart begehrt wie damals. "Die Arbeitszeiten sind schwierig. Samstags, Sonntags und abends. Das mögen viele junge Menschen nicht", erklärt er, warum es heute schwer ist, neue Eismeister zu finden. Wer denkt, das sei nur ein Job nebenbei, hat sich getäuscht. Die zwei Schichten von morgens bis spät in der Nacht werden mit insgesamt drei Vollzeitkräften abgedeckt. "Aber mir taugt es", fügt er an. "Es macht einfach Spaß. Es ist bis 12 Uhr am Abend jemand herum und es ist immer was los. Es sind zum Großteil die Leute alle fein."

Eine willkommene Abkühlung
An die Kälte hat auf dem Eisplatz hat er sich längst gewöhnt. Schließlich verbringt er dort viel Zeit. Selbstsicher spaziert er über das rutschige Eis. Während manchen heißen Sommertagen kann man ihn um seinen Arbeitsplatz besonders beneiden. „Man gewöhnt sich an die Kälte. Im Sommer ist es dann sogar angenehm, auf dem Eis zu arbeiten, weil es dort kühl ist", so der Eismeister.
(VOL.AT)