Eine mögliche Ausweitung der Kameras am Friedhof Mariahilf-Vorkloster wird überprüft
Von wegen Ruhe in Frieden. Der Friedhof Mariahilf-Vorkloster in Bregenz wurde erst kürzlich wieder zur Zielscheibe von Vandalismus. Wenige Tage vor Allerheiligen wurde die Männertoilette von einem oder mehreren unbekannten Täter zerstört. Der Wasserhahn war aufgedreht und sorgte für eine Überschwemmung. Weiters war die Steckdose zerstört.

WC wieder geöffnet
So standen die Friedhofsbesucher an Allerheiligen vor einer verschlossenen Toilettentüre. Inzwischen ist die WC-Anlage wieder geöffnet, die Reparaturarbeiten sind inzwischen abgeschlossen. Bezahlt wird dies von der Stadt Bregenz - also von Steuergeldern. Doch ist es damit erledigt oder wird der Vandalismusfall Nachwirkungen haben?
Kein Einzelfall
Das demolierte WC ist nämlich kein Einzelfall. Alle paar Monate wird laut der Auskunft der Friedhofsverwaltung etwas am Friedhof kaputt gemacht. Öfters wird jedoch unter anderem das Klo verdreckt oder es werden Toilettenpapierrollen am Boden verteilt.

Gestohlener Grabschmuck
Immer wieder werden zudem Fotos oder Grabschmuck am Friedhof gestohlen. Teilweise werden diese auch ein paar Gräber weiter wieder gefunden. "Das ist ein Problem, das wir immer wieder haben", so Marlene Butt von der Friedhofsverwaltung der Stadt Bregenz über den gestohlenen und verteilten Grabschmuck. Dies beobachtet sie vor allem beim Friedhof Mariahilf-Vorkloster in Bregenz.

Als einen möglichen Grund für die Vorkommnisse bei den Gräbern sieht sie die Tatsache, dass es sich beim Friedhof Mariahilf-Vorkloster um einen beliebten Durchgang handelt. Dort spazieren nicht nur trauernde Friedhofsbesucher die Wege entlang. Ob es sich bei den Vorkommnissen um einen Wiederholungstäter oder mehrere Personen handelt, kann Butt nicht beantworten. "Wir können nur vermuten", sagt sie. Schließlich wurden diese weder erwischt noch aufgezeichnet.

Videokameras bei den WC-Anlagen
"Wir haben bereits Videokameras, doch die nützen in vielen Fällen nicht", so Butt. Schließlich filmen die drei bereits vorhandenen Überwachungskameras nur den Toilettenbereich von außen. "Innen darf man keine Kameras anbringen, das hat man schon abgeklärt." Auch sei die Videoüberwachung nur dort erlaubt, wo häufige Vorkommnisse beobachtet werden. So ist nur feststellbar, wer die Toilette betreten hat, doch nicht, wer darin sein Unwesen treibt.

Evaluation geplant
Die Stadt Bregenz will nun nach der Reklamation eines Bürgers zu der Situation am Friedhof eine mögliche Ausweitung der Maßnahmen gegen Sachbeschädigungen überprüfen. "Es wird die Situation nun evaluiert, wie viele Fälle wir in den letzten Monaten und Jahren gemeldet bekommen haben", sagt Sebastian Rauch von der Kommunikation der Stadt Bregenz, der Vandalismus als generelles ständiges Problem im öffentlichen Raum ansieht. Aus der Evaluation des Bedarfs sollen dann die Möglichkeiten abgeleitet werden.

Sensibler Ort
"Man muss sich die komplette Bandbreite anschauen, was möglich ist und was wir tun können", so Rauch. Dabei müssten die verschiedenen Optionen abgewogen werden, zu der auch eine mögliche Ausweitung der Videoüberwachung zählt.
Das sei unter anderem auch rechtlich abzuklären und eine Kosten-Nutzen-Frage. "Es möchte nicht jeder, wenn er am Grab von Verwandten ist, ständig unter Kameraüberwachung sein", so Butt. Der Besuch am Grab ist schließlich eine sehr intime Sache.

(VOL.AT)