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Verbotenes Internet: Nordkoreas Soldaten in Russland entdecken Online-Freuden

Laut Berichten, haben nordkoreanische Soldaten womöglich eine neue Freizeitbeschäftigung gefunden.
Laut Berichten, haben nordkoreanische Soldaten womöglich eine neue Freizeitbeschäftigung gefunden. ©AP; CANVA
Der Außenpolitikchef der „Financial Times“, Gideon Rachman, hat auf X eine bemerkenswerte Behauptung veröffentlicht.
Nordkoreas Soldaten als Putins geheime Waffe
Nordkoreaner bekommen "russischen Anstrich"

Laut Rachman sollen die nordkoreanischen Soldaten, die kürzlich nach Russland entsandt wurden, besonders reges Interesse an Onlinepornografie zeigen – ein angeblich neuer Aspekt ihrer "Freizeitgewohnheiten". Dies soll ihm eine "normalerweise zuverlässige Quelle" berichtet haben.

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Nordkorea Soldaten ohne Internet-Erfahrung

Die nordkoreanischen Soldaten, die seit Oktober in Russland stationiert sind, gehören zu einem militärischen Kontingent, das im Zuge eines umfassenden strategischen Abkommens zwischen Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin entsandt wurde. Bisher blieb ihnen der Zugang zum Internet jedoch weitgehend verwehrt, da die Nutzung nur einer kleinen, ausgewählten Gruppe erlaubt ist. Die Begegnung mit einem uneingeschränkten Internetzugang soll laut Rachman bei diesen Soldaten nun zu einer intensiven Nutzung bestimmter Inhalte geführt haben.

Experten diskutieren

Auch der renommierte Politologe Ian Bremmer, Gründer des geopolitischen Thinktanks Eurasia Group, kommentierte den Beitrag und bestätigte die Verlässlichkeit der Quelle. Bremmer zeigte sich überrascht darüber, dass dieses Thema nicht schon früher thematisiert wurde. Ob die beiden Experten dasselbe Gerücht aus der gleichen Quelle gehört haben oder sich auf einen viralen Scherz einlassen, ist nicht geklärt. Der Beitrag erreichte jedenfalls über 30 Millionen Menschen auf der Plattform.

Pentagon äußert sich vorsichtig

Ein Journalist des US-Militärportals "Task & Purpose" hakte nach und stellte das Gerücht dem US-Verteidigungsministerium zur Überprüfung vor. Oberstleutnant Charlie Dietz vom Pentagon nahm Stellung, wies jedoch darauf hin, dass er die "Freizeitgewohnheiten" der nordkoreanischen Soldaten in Russland nicht bestätigen könne. Man konzentriere sich auf ernsthaftere Aspekte der Beteiligung Nordkoreas am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zum Thema Internetzugang verwies Dietz auf die Zuständigkeit Moskaus und betonte, dass die Priorität des Pentagons derzeit auf der Unterstützung der Ukraine und der regionalen Sicherheit liege.

Militärische Unterstützung Nordkoreas für Russland

Nordkorea unterstützt Russland seit vergangenem Jahr zunehmend militärisch und versorgt das Land seit August 2023 mit umfangreichen Waffenlieferungen. Neben Soldaten, die in Russland zur Ausbildung stationiert sind, hat Pjöngjang bislang rund 13.000 Container mit Artilleriemunition, panzerbrechenden Waffen und Kurzstreckenraketen geliefert.

(VOL.AT)

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