Ein Blick Hinter die Kulissen: So wohnt Ganter Eduard, der Star des Dornbirner Martinimarktes
„Eduard, butz do Bart, z’Dorobiro ischt Martinimart!“ heißt es am Freitag zum 47. Mal beim Martinimarkt in Dornbirn. Dann wird auch wieder traditionell Ganter Eduard von Gerold Winsauer an die Dornbirner Bürgermeisterin Andrea Kaufmann überreicht.

Alter Herr
Das wird wahrscheinlich einer der letzten großen Aufritte sein, denn der "alte Herr" Eduard wird mit Ende der Amtsperiode der Bürgermeisterin wahrscheinlich in Pension gehen. Dann wird es womöglich einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin mit Federn geben. Denn Tradition ist der Familie eine Herzensangelegenheit.
"Wachhund" Eduard
Als VOL.AT den Ganter zu Hause auf dem Hof im Dornbirner Möckle besucht, werden gerade noch die letzten Vorbereitungen und Handgriff für das große jährliche Event gemacht. Das "alto Häß" wird aus dem Kasten an die frische Luft gehängt und der Wagen prachtvoll geschmückt.

Die getragene Kleidung der Familie hat sich über die Jahre weiterentwickelt. Zu Beginn war die Familie noch normal gekleidet am Stand und merkte jedoch schnell: Am Martinimarkt wird "altos Häß" getragen. Schnell ließ sich Gertraud Meusburger eine Frisur wie früher machen, um dem Event gerecht zu werden. Das "alo Häß", welches sie seit dem traditionell tragen, sammelten sie über die Zeit unter anderem bei Flohmärkten. Manches ist auch neu im alten Look hergestellt. Denn die alten Kleider haben meist eine sehr kleine Konfektionsgröße - da muss man erst reinpassen.

Während den Vorbereitungen des Wagens und der Kleider springen mehrere kleine Hunde um die Beine der Familie Winsauer und Meusburger. Doch der eigentliche Wachhund ist Ganter Eduard, der mit seiner Partnerin Martinile im Doppelpack über den Hof zieht. Wenn er schnattert, weiß die Familie, dass jemand Fremdes auf dem Grundstück ist. Abgehauen ist er noch nie - trotz fehlender Zäune. Er scheint sich in am Schaf- und Ziegenhof wohl zu fühlen.

Verhinderter Diebstahl
Der Ganter ist nicht das erste Tier, welches die Familie traditionell auf den Martinimarkt mitnehmen. Anfangs stellten sie nur ihre Produkte vor. Dann entschieden sie, nicht nur Schafe und Ziegen am Markt zu präsentieren. Schließlich dreht sich das Martinifest traditionell um die Gans. Zu Beginn waren es noch mehrere Gänse, die im Brunnen schwammen, wie sich der Initiator Josef Meusburger zurück erinnert. Damals ging der Markt noch zwei Tage lang. Einmal wollte man ihm sogar eine Gans in der Nacht stehlen, wie er erzählt. Doch dies konnte er zum Glück abwenden.

Kein Martinibraten
Vor Eduard waren bereits Susi und Martinile die Stars des Events in der Dornbirner Innenstadt. Wie die Familie zu den Namen kam? Eduard und Martinile wurden von der Dornbirner Bevölkerung benannt. Wie wohl sein Nachfolger heißen wird, ist noch unbekannt. Ob es ein Ganter oder eine Gans wird, hängt nämlich davon ab, wer zum zukünfitgen Dornbirner Bürgermeister oder der nächsten Bürgermeisterin gewählt wird.
Doch auch wenn Eduard in den Ruhestand geht, muss er jedoch nicht fürchten, dass er zum Martinibraten wird. Dafür ist er ein zu alter Herr, meint die Familie lachend.
Am 8. November wird er erst mal wieder der Star sein. Dies gibt es auf VOL.AT zu sehen. Vom 47. Martinimarkt in Dornbirn wird VOL.AT live berichten.
(VOL.AT)