Tuberkulose-Alarm im Montafon

In unmittelbarer Grenze zu Graubünden, im Montafon, wurde bei mindestens zwei Hirschen Tuberkulose nachgewiesen. Um einen allfälligen Eintrag ins benachbarte Prättigau möglichst frühzeitig zu erkennen und damit eine Ausbreitung zu verhindern, wird die Überwachung der Hirsche in einem genau definierten Beobachtungsgebiet intensiviert, berichtet das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit des Kantons Graubünden.
Erlegt wurden die zwei Hirsche Ende August im Gebiet der Tilisunaalpe im Gampadelstal im Montafon. Im Rahmen eines Überwachungsprogramms wurden sie mittels PCR-Methode positiv auf Tuberkulose getestet. In der Zwischenzeit gibt es im grenznahen Gebiet weitere Verdachtsfälle.
Kanton Graubünden ergreift Maßnahmen
Die Ausbreitung der Tierseuche im Montafon in Richtung Graubünden erfordert gemäß Tierseuchenverordnung die Ergreifung von Maßnahmen für eine verstärkte Überwachung. Das Amt für Lebensmittelsicherheit und Tiergesundheit (ALT) hat deshalb in Absprache mit dem Amt für Jagd und Fischerei (AJF) und dem Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ein Beobachtungsgebiet ausgeschieden, in welchem erlegte und tot aufgefundene Rothirsche auf Tuberkulose zu untersuchen sind. Betroffen sind die Gemeindegebiete von Seewis, Grüsch, Schiers, Luzein, Küblis und die Fraktion Saas in Klosters, die nordöstlich der Landquart liegen.
In diesem begrenzten Gebiet sind insgesamt ein Drittel der während der Hoch- und Sonderjagd erlegten Hirsche sowie zusätzlich alle durch Hegeabschüsse erlegten und tot aufgefundenen (Unfall- und Fallwild) Hirsche zu beproben und auf Tuberkulose zu untersuchen.
Die Durchführung dieser Maßnahmen ist logistisch anspruchsvoll und erfolgt mit Unterstützung des Bündner Kantonalen Patentjägerverbands (BKPJV) und der Jägerinnen und Jäger sowie in enger Zusammenarbeit mit dem Amt für Jagd und Fischerei (AJF). Die Maßnahmen zielen darauf ab, allfällige Tuberkulosefälle frühzeitig zu erkennen, um eine Ausbreitung auf die Wildpopulation sowie eine Übertragung auf die Rinderbestände zu verhindern.
(VOL.AT)