Lara Gut-Behrami: Krankheit und Zweifel vor dem Saisonstart in Sölden

Lara Gut-Behrami, dreifache Siegerin in Sölden, kämpft vor dem Weltcup-Auftakt mit gesundheitlichen Problemen und Selbstzweifeln. Trotz eines schwierigen Monats blickt sie optimistisch auf die bevorstehende Saison, bleibt jedoch nachdenklich.
Lara Gut-Behrami spricht über Rückschläge
Lara Gut-Behrami hat jetzt im Rahmen einer kleinen Medienrunde Einblicke in ihr Seelenleben gegeben wie der Schweizer "Blick" berichtet. Während sie im September noch voller Zuversicht von ihrem erfolgreichen Training in Südamerika berichtete und ihren neuen Konditionstrainer Flavio di Giorgio lobte, spricht sie nun von einem komplizierten Monat voller gesundheitlicher und mentaler Herausforderungen.
Fotos (Bilderserie): APA/EXPA/JOHANN GRODER
Krankheit und Schmerzen behindern Vorbereitung
„Ich habe Lust, Rennen zu fahren, aber es wird immer komplizierter“, sagte Gut-Behrami bei der Veranstaltung. Sie schilderte ihre jüngsten Rückschläge: Eine schwere Grippe hatte sie eine Woche lang ans Bett gefesselt, wodurch sie Muskelmasse verlor und ihr Knie an Stabilität einbüßte. Zudem konnte sie vier Tage lang nichts essen. „Ich konnte mein Knie nicht strecken und hatte Schmerzen. Das hat es mir fast unmöglich gemacht, zu trainieren.“ Trotz dieser Hürden verzichtet sie nicht auf Sölden, obwohl der Gedanke daran aufkam.

Vergangene Saison hat viel Kraft gekostet
Die Schweizerin zeigte sich auch mental erschöpft. Die vergangene Saison habe viel Kraft gekostet, und die Folgen spüre sie noch immer. „Die mentale Belastung durch den steigenden Druck werde größer, und sie frage sich zunehmend, ob es noch sinnvoll sei, weiterzumachen. „Mit 20 Jahren reist man gerne um die Welt und fährt Ski, mit 33 denkt man anders.“

Lara Gut-Behrami: "Das frisst mich langsam auf"
Mit 33 Jahren steht Lara Gut-Behrami vor ihrer 17. Weltcupsaison, und die körperlichen wie auch mentalen Herausforderungen werden größer. Auf die Frage, woher sie die Motivation nimmt, immer weiterzumachen, beschreibt sie, wie wichtig eine innere Aggressivität im Winter für sie sei.
„Im Sommer bin ich entspannt. Aber im Winter brauche ich eine gewisse Aggressivität, um mich zu überwinden. Es sind nicht die schönsten Gefühle – auch sie sind nötig, um mich zu überwinden. Ich kann nicht mit 90 Prozent fahren.“ Doch dieser ständige Druck fordert seinen Tribut. „Es braucht viel Energie. Und ich merke, dass mich dies langsam auffrisst. Ich fahre gerne Ski und Rennen, aber irgendwann wird die mentale Belastung zu groß“, erklärte sie offen.
Fakten:
- Rückschläge: Grippe, Knieprobleme und Muskelverlust beeinträchtigten ihre Vorbereitung.
- Mentale Belastung: Steigender Druck und Erschöpfung belasten sie.
- Olympia 2026: Noch keine Entscheidung über ihre Teilnahme.
- Fokus: Derzeit liegt der Fokus auf dem Saisonauftakt in Sölden.
(VOL.AT)