Schnellladung von Elektroautos belastet die Batterien

"Mit den aktuellen Fahrzeugen lässt sich eine Reichweite von 100 km in nur 5 Minuten laden – der Kunde erwartet, dass Laden genauso unkompliziert ist wie Tanken", erklärte Smatrics-Geschäftsführer Hauke Hinrichs am Dienstag bei einer Pressekonferenz. Allerdings bringt das Schnellladen einige Nachteile mit sich, wie die Wärmeentwicklung in Kabeln und Steckern sowie das erhöhte Gewicht und die Länge der Kabel. Zudem wird die Lebensdauer der Batterie deutlich beeinträchtigt.
Schnellladung, Lebensdauer und Recycling
Dies betrifft insbesondere ältere Batterien, die vor 2020 hergestellt wurden. Trotz erheblicher technologischer Fortschritte verlieren jedoch auch moderne Batterien bei häufiger Schnellladung deutlich an Lebensdauer. Zwar ermöglichen größere Batteriekapazitäten längere Reichweiten, doch dauert das Aufladen dann in jedem Fall länger als das herkömmliche Tanken.
Die Lebensdauer von Batterien wird zudem durch zahlreiche Faktoren beeinflusst – nicht nur durch den Ladevorgang, sondern auch durch die Fahrweise, Temperaturbedingungen und das Parkverhalten. Wenn Batterien schließlich erschöpft sind, stellt das Recycling eine weitere Herausforderung dar. Laut Thomas Haid, Geschäftsführer von Saubermacher Battery Services, können etwa 70 Prozent der Batteriemasse wiederverwertet werden.
Nachhaltigkeit im Fokus
Der Großteil der Lithium-Ionen-Batterien wird derzeit in China produziert. Europa müsse in diesem Bereich noch aufholen, betonte Marcus Jahn vom AIT während der gemeinsamen Pressekonferenz. "Wir müssen vor allem auf Umweltverträglichkeit setzen, giftige Materialien vermeiden und Batterien so gestalten, dass sie einfacher recycelt werden können," erklärte Jahn. Allerdings würden technologische Fortschritte in der Batterieforschung zwischen 10 und 19 Jahre benötigen, um marktreif zu werden.
(APA)