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ÖVP und FPÖ: Neue Gesichter im Vorarlberger Landtag

Abschiede bei den Grünen, neue Führungskräfte bei SPÖ und NEOS.
Abschiede bei den Grünen, neue Führungskräfte bei SPÖ und NEOS. ©APA, Canva
Die Vorarlberger Landtagswahl bringt einige neue Gesichter in den Landtag, aber auch Abschiede. Legt man das vorläufige Ergebnis vom Sonntag zugrunde (noch ohne Briefwahlstimmen) und lässt zudem eine mögliche Vorzugsstimmen-Umreihung außer Acht, gäbe es sechs neue ÖVP-Abgeordnete und sieben bei der erstarkten FPÖ.

Die Grünen verlieren drei erfahrene Mandatare, bei SPÖ und NEOS ziehen mit Mario Leiter und Claudia Gamon neue Parteispitzen in den Landtag ein.

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ÖVP verliert drei von 16 Grundmandaten

Die ÖVP hat laut vorläufigem Ergebnis vom Sonntagabend drei von 16 Grundmandaten verloren. Aus einem wurden zwei Reststimmenmandate. Verzichten Landeshauptmann Markus Wallner und die als Zugpferde an die Listenanfänge gesetzten Landesräte auf ihr Landtagsmandat, wie es traditionell bei Regierungsmitgliedern der Fall ist, hätten im Bezirk Bludenz die bisherige Landtagsvizepräsidentin Monika Vonier und Seniorenbund-Landesobfrau Andrea Schwarzmann wieder gute Chancen auf einen Einzug, ebenso ÖAAB-Chefin Veronika Marte, die beiden Bregenzerwälder Bernhard Feuerstein und neu Regio-Obmann Guido Flatz, dazu wie bisher Christina Hörburger aus Lauterach und Heidi Schuster-Burda aus Höchst.

Volkspartei verliert kaum bewährte Kräfte

Im Bezirk Dornbirn dürften der bisherige Verkehrssprecher Patrick Wiedl aus Lustenau und neu der Dornbirner Anwalt Hanno Lecher einziehen. Aus dem Bezirk Feldkirch könnten zu Landtagspräsident Harald Sonderegger und dem aus Götzis stammenden Anwalt Clemens Ender zwei neue Abgeordnete stoßen: Gerda Schnetzer-Sutterlüty, Vizebürgermeisterin aus Sulz, sowie der Feldkircher Stadtrat Wolfgang Flach. Über die Landesliste dürften Cenk Dogan, der Stadtrat in Bludenz ist, und die Dornbirner Stadträtin Karin Feurstein-Pichler einziehen. Weil einige der Abgeordneten nicht mehr angetreten waren, verliert die Volkspartei bis auf den Thüringer Bürgermeister Harald Witwer kaum bewährte Kräfte.

FPÖ stockt auf: Aus vier werden zehn Grundmandate

Die FPÖ legte bei der Landtagswahl stark zu und kam auf zehn Grundmandate, 2019 waren es noch vier gewesen. Würde der überall auf Platz eins gesetzte Christof Bitschi in die Regierung wechseln, hätten in Bludenz Klubdirektor Joachim Weixlbaumer sowie Kornelia Spiß, die bereits 2009 bis 2014 im Landesparlament saß, Chancen. Im Bezirk Bregenz zögen neu Polizeigewerkschafter Joachim Fritz und Robert Blum aus Höchst ein. Mit einer Funktion im Landtagspräsidium soll das Bregenzer Urgestein Hubert Kinz liebäugeln, dafür käme aber auch der ehemalige Klubchef Daniel Allgäuer in Frage.

Den Bezirk Dornbirn vertreten könnten als neue Mandatare Markus Klien aus Hohenems und der Lustenauer Martin Fitz. Im Bezirk Feldkirch ist der Feldkircher Daniel Allgäuer gereiht. Listendritte Andrea Kerbleder gilt als Favoritin für einen Regierungsposten. Würde sie verzichten, wären der Übersaxener Bürgermeister Manfred Vogt und möglicherweise der freiheitliche Arbeitnehmervertreter Michael Koschat neu im Landtag. Nehmen alle ihre Bezirksmandate an, könnte das Reststimmenmandat der FPÖ an die Landeslistensechste, die landtagserfahrene Lustenauerin Nicole Feurstein-Hosp, gehen. Allerdings ließ sich die FPÖ mit der Absicherung von Kandidaten der vorderen Bezirkslistenplätze über die Landesliste viel Spielraum in der Zusammensetzung ihrer Mannschaft.

Grüne: Von sieben Sitzen bleiben nur mehr vier

Die Grünen mussten dagegen ordentlich Federn lassen: Von sieben Sitzen blieben nur mehr vier, je ein Grundmandat in den Bezirken Bregenz, Dornbirn und Feldkirch sowie ein Mandat aus dem zweiten Ermittlungsverfahren. Geht man davon aus, dass die schwarz-grüne Koalition keine Fortsetzung findet, dürfte das grüne Team damit künftig aus Daniel Zadra (Bez. Dornbirn), Eva Hammerer (Bez. Bregenz), Bernhard Weber (Bez. Feldkirch) und Christine Bösch-Vetter bestehen. Damit sind Tourismussprecherin Nadine Kasper aus Vandans sowie Landtagsvizepräsidentin Sandra Schoch aus Bregenz wohl nicht mehr dabei. Dass sich ein fünftes Mandat nicht mehr ausging - es wanderte im Laufe des Wahlabends ab - wurmt die Grünen doch, es wäre an den jungen Klimaaktivisten Johannes Hartmann gegangen.

Der SPÖ geht ein Sitz verloren

Die SPÖ hat am Sonntag ein Grundmandat im Bezirk Bregenz errungen, die beiden Reststimmenmandate konnte sie halten. Ein Sitz ging damit verloren: 2019 hatte es noch für ein Grundmandat im Bezirk Bregenz gereicht sowie drei Landeslistenmandate. Für die SPÖ dürften damit also künftig neben Landesparteivorsitzendem Mario Leiter und AK-Vizepräsidentin Klubchefin Manuela Auer auch der bisherige Nationalratsabgeordnete Reinhold Einwallner für den Bezirk Bregenz im Landtag sitzen. Die NEOS blieben mit drei Mandaten stabil. Spitzenkandidatin Claudia Gamon errang im Bezirk Bregenz ein Grundmandat, zu ihr könnten über die Landesliste bewährte Kräfte stoßen: Finanzsprecher Gary Thür und Jugendsprecherin Fabienne Lackner.

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(APA)

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